Dormagen Seit 150 Jahren gestalten Schützen Heimat

Dormagen · Mit einer erweiterten Gottestracht feierten die Straberger Schützen mit Gästen stimmungsvoll das 150-jährige Bestehen ihrer St.-Hubertus-Bruderschaft. Die Stichstraße am Hubertussaal heißt seit Freitagabend "St.-Hubertus-Weg".

 Die Prozession um die Kirche St. Agatha in Straberg ist Teil der Gottestracht, mit der die Straberger Schützenbruderschaft von Freitag bis Sonntag ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Die Prozession um die Kirche St. Agatha in Straberg ist Teil der Gottestracht, mit der die Straberger Schützenbruderschaft von Freitag bis Sonntag ihr 150-jähriges Bestehen gefeiert hat.

Foto: Georg Salzburg

Der Schirmherr brachte es auf den Punkt: "Straberg is e Jeföhl", sagte Landrat Hans-Jürgen Petrauschke am Freitagabend beim Festkommers im voll besetzten Hubertussaal. Er lobte Zusammengehörigkeitsgefühl und bürgerschaftliches Engagement im Walddorf ("des einzigen im ganzen Rhein-Kreis"). Seit 150 Jahren prägen die Schützen die Straberger Gemeinschaft mit - Anlass genug, um dieses Jubiläum der St.-Hubertus-Bruderschaft Straberg mit einer um einen Tag erweiterten Gottestracht zu feiern - zur Freude des Königspaars Jörg Grips und Wera Mentges. Auch der Nachwuchs zeigte sich begeistert: Unbeirrt von Regentropfen schmetterten Kinder der Straberger Grundschule Am Kronenpützchen den kompletten Bläck-Fööss-Klassiker "Schötzefess" (Jrön, jrön, jrön).

Vor dem Fassanstich mit drei Schlägen durch den Landrat ("der vierte war nur ein halber Nachschlag") hatten Brudermeister Ulrich Baumer und Bürgermeister Erik Lierenfeld mit der Enthüllung des neuen Namens für die Stichstraße am Hubertussaal für den Auftakt der dreitägigen Feier gesorgt: Am neuen "St.-Hubertus-Weg" wurde gleich die Hausnummer 1 am Hubertussaal angebracht. Präses Pater Johannes Kallarackal segnete die nun benannte Straße und alle, die auf ihr gehen werden: "Straßen verbinden uns Menschen miteinander. Alle Wege, die wir gehen, sind Abbild unseres Pilgerwegs zu Gott."

 Brudermeister Ulrich Baumer und Bürgermeister Erik Lierenfeld (v.l.) enthüllten den neuen "St.-Hubertus-Weg". Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist Schirmherr.

Brudermeister Ulrich Baumer und Bürgermeister Erik Lierenfeld (v.l.) enthüllten den neuen "St.-Hubertus-Weg". Landrat Hans-Jürgen Petrauschke ist Schirmherr.

Foto: Georg Salzburg

Beim abwechslungsreichen Festkommers, den die Vereinigte Jägerkapelle Straberg großartig mit Musik (Brudermeisters Wunsch "Highland Cathedral" bis zu Bürgermeisters Wunsch "Star Wars") gestaltete, betonte Baumer, was die Schützen seit 150 Jahren auszeichnet - den Mut, neue Wege in Einklang mit Werten zu gehen, den Glauben an Gott und den Willen, sich für andere einzusetzen: "Wir sind als Schützen Teil einer Dorfgemeinschaft." Es liege an allen, dafür zu sorgen, dass die Jugend auch dafür begeistert werde. Für ihre Jubiläums-Vorbereitung mit viel Herzblut zeichnete Baumer den Festausschuss mit der neuen Peter-Bilk-Medaille aus: Ehrenbrudermeister Wolfgang Saedler, Peter Klosterberg, Peter Klösges, Hans-Bernd Prisack, Tim Lemper, Friedel Schotten, Markus Güsgen.

Im "schönsten Saal Dormagens" gratulierte Lierenfeld den Schützen und pries ihren Einsatz für ihr Dorf - "ein schöner und lebenswerter Ort, der gut gepflegt wird". Die Bruderschaft lebe Gemeinschaftsgefühl und Nächstenliebe vor: "Hier lässt sich einiges bewegen." Gestern bescheinigte er den Strabergern ein "Top-Jubiläum", einige Punkte seien sogar "tip-top". Die Gottestracht-Prozession und die Festmesse beeindruckten. Prälat Josef Sauerborn hielt eine einfühlsame Predigt: "Schützen setzen den Glauben ins praktische Leben um und ermöglichen so für sich und andere das Erleben von Heimat." Rund 1200 Schützen und Gäste nahmen gestern am Jubiläums-Festzug teil.

(NGZ)
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