Dormagen Schülerzeitung schreibt über Spielkameraden aus aller Welt

Dormagen · Gemeinsam das Leben in Dormagen gestalten - das ist der Grundgedanke hinter der Aktion "Wir sind Dormagen - für eine gemeinsame Stadt". Dass dieses Miteinander auch Menschen anderer Nationen und Kulturen einschließt, haben die Kinder an der Erich-Kästner-Grundschule in Dormagen so verinnerlicht, dass sie den Flüchtlingen in Dormagen eine lesenswerte Sonderausgabe ihrer "fliegenden Schülerzeitung" im November gewidmet haben, die nun bei allen fünf Bürgerversammlungen der Stadt zu Flüchtlingen auslag.

Der klare Ansatz der Kinder ist es, die Flüchtlinge nicht als Fremde, Asylbewerber oder Zuwanderer zu sehen und auch so zu bezeichnen, sondern als Spielkameraden. Das veranlasste Bürgermeister Erik Lierenfeld, den Erwachsenen dieses kindliche Beispiel ans Herz zu legen: "Lassen Sie uns wie die Kinder offen und ohne Vorurteile auf die Menschen zugehen, die nach ihrer Flucht nach Dormagen kommen."

Das Schülerzeitungsteam hat sich Fragen an die Flüchtlinge überlegt, die in der Turnhalle an der Beethovenstraße ganz in der Nähe der Erich-Kästner-Schule, an der sind Kinder mit Wurzeln aus 31 verschiedenen Nationen lernen, untergebracht sind. Neben Recherchen der Schüler bei der Stadt Dormagen, dem Kinderparlament und dem Flüchtlingscafé haben die Schüler auch direkten Kontakt zu den neuen Spielkameraden gesucht, eine Sportstunde für sie ausgerichtet, sie zum Martinsfest eingeladen und mit ihnen Weckmänner geteilt.

Dabei geholfen hat die Drittklässlerin Melak, die aus dem Irak stammt, wie Monika Scholz, Schulleiterin der Erich-Kästner-Grundschule, im Vorwort erläutert: "Sie ist selbst vor zwei Jahren geflüchtet und kann uns das gut erklären, wie es ist, plötzlich fliehen zu müssen." Durch ihre Arabisch-Kenntnisse ist Melak auch eine gefragte Dolmetscherin für die Gespräche mit den neuen Spielkameraden.

Das Erstellen der Schülerzeitung wie deren Lektüre trägt auch zur Verständigung bei. "Wir sind auf viel Verständnis bei unseren Kindern gestoßen und auf viel Hilfsbereitschaft, die sich auch auf Eltern und Freunde auswirkte", sagt Monika Scholz, die zusammenfasst: "Menschen auf der Flucht - wir wollen verstehen und helfen, damit Angst und Gleichgültigkeit keine Chance haben."

(NGZ)
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