Dormagen Schülerchip aus Dormagen warnt vor Wasserrohrbruch

Dormagen · Niklas Lambert (15) vom Leibniz-Gymnasium wurde für den Wettbewerb "Invent a Chip" ausgewählt.

 Leibniz-Schüler beim Workshop zum Wettbewerb "Invent a Chip" in Hannover (v.l.):_Niklas-Lambert, Marvin Kaiser_und Anna Behrmann.

Leibniz-Schüler beim Workshop zum Wettbewerb "Invent a Chip" in Hannover (v.l.):_Niklas-Lambert, Marvin Kaiser_und Anna Behrmann.

Foto: Anja Rottke

Kleines Leck, große Wirkung: Wenn beschädigte Rohre in Wänden verlaufen und Wasser austritt, sind die Folgen schnell deutlich sichtbar. Die Ursache ist jedoch oft nicht sofort lokalisierbar. Jetzt möchte Niklas Lambert (15) vom Leibniz-Gymnasium in Dormagen einen Mikrochip entwickeln, der frühzeitig vor einem Wasserrohrbruch warnt. "Der Chip soll in einem Einbauelement des Rohrsystems vorzufinden sein, dort den konstanten Druck im Leitungssystem kontinuierlich messen", erklärt er. Warnt der Mikrochip bei einem Druckabfall, wird dies via Nachricht auf sämtliche mobile Geräte oder innerhalb des Gebäudes über eine Art Alarmmelder verkündet. "Das Besondere an meiner Idee ist, dass der Chip nachträglich in das Rohrsystem eingebaut oder mit mehr Features für Neubauten eingeplant werden kann", sagt er.

Mit seinem Warnsystem überzeugte Niklas Lambert die Jury des Nachwuchs-Wettbewerbs "Invent a Chip". Zum 16. Mal findet der Wettbewerb des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Technologieverbands VDE bundesweit an über 3000 Schulen statt. Lambert setzte sich mit seinem Projekt in einem Feld von rund 2150 Teilnehmern durch. Bis Mitte September können die Schüler ihre Projekte realisieren.

"Wir möchten den Forschergeist der jungen Menschen fördern und geben ihnen das notwendige Know-how für die Entwicklung eigener Mikrochips an die Hand", sagt Ansgar Hinz, VDE-Vorstandsvorsitzender.

Beteiligt haben sich unter dem Motto "New Mobility" Schüler der Klassen acht bis dreizehn von allgemein- und berufsbildenden Schulen. "Von der stabilen Krankenliege im Rettungswagen bis zum Schulranzen mit optimaler Gewichtsverteilung und der intelligenten Autotür, die Unfälle vermeidet, sind pfiffige Schülerideen dabei", sagt Hinz.

Für die Praxisphase wählte eine Jury zehn Teams aus, die Anfang Mai an einem Workshop der Leibniz Universität Hannover teilnahmen. "Um ihre Projektidee zu realisieren, lernen die Jugendlichen eine Hardware-Beschreibungssprache, mit der sie Schaltungselementen im Mikrochip verdrahten. Damit gehen sie wie die Profis vor, die die hochintegrierten Schaltkreise unserer Elektronik entwickeln", erklärt Hinz die ersten Schritte im Chipdesign unter Anleitung von Experten.

Außer Konkurrenz nahm ein weiteres Schulteam des Leibniz-Gymnasiums teil. Seit 2015 läuft im Unterricht ein Modellexperiment zur Quantenkryptografie. Für die bessere Auswertung der Messung über logische Schaltungen wurden Anna Behrmann (15) und Marvin Kaiser (15) jetzt in Hannover in der speziellen Programmiersprache VHDL geschult. Die besten Entwürfe werden im Oktober in München vorgestellt.

(NGZ)
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