Dormagen Schüler schlichten Streit im Bus

Dormagen · Seit 13 Jahren bildet die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule Busbegleiter aus.

Vandalismus, gestohlene Nothämmer, lautstarke und manchmal sogar handgreifliche Auseinandersetzungen zwischen Schülern - all dies soll es in Dormagener Schulbussen nicht mehr geben. Damit die Fahrer sich auf die teils engen Straßen konzentrieren können und Schüler schon früh lernen, Zivilcourage zu zeigen, hat die Bertha-von-Suttner-Gesamtschule vor Kurzem ihren 13. Jahrgang Busbegleiter ausgebildet. 21 neue Achtklässler tragen jetzt den Ausweis, der zeigt, dass sie mit Konflikten umgehen können.

Das bewies auch Sophie Gärtner schon, die seit zwei Jahren in Schulbussen dafür sorgt, dass Streits nicht eskalieren. "Einmal haben Siebtklässler einem jüngeren Schüler die Mütze weggenommen", erzählt die 15-Jährige. Gemeinsam mit einer Freundin hat Sophie die Situation entschärft, die älteren Schüler zur Rede gestellt und dafür gesorgt, dass sie die Mütze zurückgeben. All das, ohne dass der Busfahrer einschreiten musste.

"Wir profitieren sehr davon", sagt Manuela Thelen, die seit 16 Jahren einen oft mit 140 Schülern besetzten Gelenkbus für das Dormagener Busunternehmen Hillmann fährt. Vandalismus gehe "fast gegen Null", seit es die jungen Busbegleiter gibt. Die Nothämmer blieben an ihren Plätzen, und Prügeleien gebe es auch nicht mehr. Dabei müssen die Begleiter ihre Ausweise meist nicht einmal mehr zeigen: Das Projekt ist an der Gesamtschule laut Michael Oomen, der bisher alle 13. Jahrgänge der Busbegleiter in der Streitschlichtung unterrichtete, so populär, dass unter den Schülern schon ein Bewusstsein für das richtige Verhalten im Bus herrsche. Die Präsenz von Helfern wie Sophie Gärtner verstärke diesen Effekt. "Auf Dauer stellt sich ein Lerneffekt ein", sagt Oomen. "Die Schüler gewöhnen sich dadurch auch schon früh daran, dass man sich sozial engagieren kann."

(bur)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort