Ngz-Serie Extra-Klasse Schüler lernen Computer sinnvoll nutzen

Dormagen · "NT" steht bei den Fünft- und Siebtklässlern der Bertha-von Suttner-Gesamtschule im Stundenplan. "NT" steht für "Neue Technologien". Dabei geht es zunächst um Basiswissen rund um den PC, denn nicht längst jeder kann einen zu Hause nutzen.

Nievenheim Der Auftrag ist klar. Es geht um die Einladung zu einer Gespensterparty. Die wichtigsten Informationen dazu hat Lehrer Stephan Scheer bereits aufgeschrieben und auch die Form, Schrifttypen und Größe bestimmt. Die Schüler der 5a sollen das nun am PC nachbauen - und zwar exakt so, wie es vorgegeben ist. Das ist gar keine so leichte Aufgabe, vor allem für diejenigen nicht, die den Umgang mit dem Gerät noch nicht gewöhnt sind.

"Wir fangen hier wirklich mit den Basics an", sagt Scheer. Heißt: Geübt wird in den ersten Stunden die Anmeldung, das Speichern von Geschriebenem auf USB-Stick sowie das Formatieren. Auch das Schreiben von E-Mails ist für viele der Fünftklässler neu. Dazu bekommen alle natürlich erst einmal ihre eigene Mail-Adresse. Während die Jahrgangsstufe 5 nur ein halbes Jahr "NT" (Neue Technologien) mit einer Stunde pro Woche auf dem Stundentableau stehen hat, ist es bei den Siebtklässlern zweistündig.

"Da wird der Umgang mit dem Computer verfeinert. Die Grundlagen zur Textverarbeitung sind ja da", sagt Stephan Scheer, der neben "NT" Geschichte, Erdkunde und Politik unterrichtet. Auch die Inhalte sind natürlich andere. Lebensläufe und Bewerbungen schreiben, gehören unbedingt dazu, ebenso Tabellen-Kalkulationen. Den Schülern besonders Spaß mache laut Scheer das Trickfilm-Projekt. Wer nach der siebten Klasse weiter Interesse an Computer-Wissen hat, der hat die Möglichkeit, in der Stufe 9 Informatik als Wahlfach zu belegen.

Dort gehört denn auch das Programmieren zum Unterrichtsstoff. Die zwölf Jahre alte Vivien gehört zu denjenigen, die schon ganz fit sind im Umgang mit dem PC. Ihre Finger sausen über die Tastatur, der Einladungstext ist schnell abgeschrieben. Nun muss er noch in die vorgegebene Form gebracht werden. "Ich war schon in der Grundschule in der Computer-AG", sagt sie. Und auch zu Hause darf sie den PC nutzen.

Das tut sie hauptsächlich, um sich über ihre Lieblingstiere wie die Siam-Katze zu informieren. Gianna dagegen ist sehr vorsichtig und überlegt genau, welcher Tastendruck was bewirkt. Manche Kombinationen lassen ganze Texte verschwinden. Das hat die Zehnjährige doch nachhaltig beeindruckt. Natalie ist froh, dass sie beim "NT"-Unterricht kein Heft führen muss, sondern alles, was die Schüler erstellen, am Ende der Stunde einfach auf Stick gespeichert wird und so jederzeit wieder zur Verfügung steht.

Beim Gestalten des Einladungstextes ist die Hilfe von Lehrer Scheer an allen Tischen gefragt. Unterschiedliche Schriften und Schriftgrößen, Bilder von kleinen Gespenstern, die in den Text eingebaut werden sollen, die richtigen Abstände zu wählen, damit auch ein DIN A-4-Blatt gut ausgefüllt ist - das alles unter einen Hut zu bringen, ist gar nicht so einfach, selbst für die Erfahreneren nicht. Nick und Florian finden die "NT"-Stunde einfach nur "cool", weil sie so anders sei als der andere Unterricht, sagen sie ohne weitere Erklärung.

Fertig wird die Einladung in dieser Stunde nicht mehr, macht aber auch nichts, denn das Gespensterfest soll erst im Oktober stattfinden. Bis dahin kann die Einladung noch hunderte Male umformatiert und neu gestaltet werden - eben so lange, bis alle Handgriffe fast wie im Schlaf sitzen.

(NGZ)
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