Dormagen Schafe vertreiben Mäuse vom Deich

Dormagen · Der Damm zwischen Zons und Stürzelberg hat neue "Untermieter".

Lange war der Deich zwischen Zons und Stürzelberg, abgesehen von Maulwürfen und anderen Kleintieren, "unbewohnt". Nun aber dürfen alte Bekannte dorthin zurückkehren: Der jetzige Deichgräf Reinhard Hauschild lässt den Deich, zumindest auf Probe, zur Heimat für rund 350 neue Schafe werden. Das gab es zuletzt vor etwa 15 Jahren. 60 Stück stehen bereits auf dem Flügeldeich (Leitdeich südlich der Gaststätte zur Rheinfähre). "In 14 Tagen kommen ca. 300 weitere Schafe hinzu", sagt Hartmut Aschenbruck, technischer Heimrat des Deichamtes. Auch auf ca. zehn bis 15 Ziegen dürfen die Besucher des Deiches sich freuen. Allerdings stehen die Tiere fürs Erste nur "auf Probe" dort. "Solange kein Frost kommt, bleiben sie erst einmal bis Dezember da", sagt Aschenbruck. Bis dahin soll sich herausstellen, ob sich diese Idee als sinnvoll erweist. Die Herde wird von einem elektrischen Zaun eingeschlossen, der versetzt werden kann. Drei Tage haben die Schafe dann Zeit, um einen bestimmten Bereich abzugrasen. Danach wird die Herde samt Zaun "verschoben", damit die nächste Fläche abgegrast werden kann.

Risiken gibt es nicht: Im Gegenteil. Viele Vorteile ergeben sich durch die Anwesenheit der Schafe: Zum einen ist der Deich von einer Mäuseplage befallen. Normalerweise kann dieses Problem nicht ohne umweltschädliche Chemikalien gelöst werden. Die Schafe aber "zertrampeln" die Mäuse und deren Löcher auf natürliche Weise. Zudem ist die Versorgung einer Schafherde günstiger als maschinelles Mähendas bis jetzt ein Landwirt mit seinem Trecker erledigte. "Optisch gibt eine Schafherde natürlich auch einiges her", ergänzt Aschenbruck.

Der Weg auf dem Deich bleibt frei; Fußgänger brauchen keine Angst haben, dass ihnen ein Schaf "über den Weg" läuft. Überwacht wird die Herde von einem Hirten aus Zons. Jeweils morgens, mittags und abends wird er bei den neuen Mitbewohnern Dormagens nach dem Rechten schauen.

(NGZ)
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