Dormagen Rote-Couch-Künstler im Raphaelshaus

Dormagen · Horst Wackerbarth, der mit Fotos des markanten Möbelstücks weltberühmt wurde, ist seit langem Pate einer nach ihm benannten Gruppe in dem Dormagener Jugendhilfezentrum. Jetzt besuchte er "seine" Jugendlichen.

 Der Künstler Horst Wackerbarth mit Teilen "seiner" Jugendhilfegruppe auf der roten Couch in Dormagen.

Der Künstler Horst Wackerbarth mit Teilen "seiner" Jugendhilfegruppe auf der roten Couch in Dormagen.

Foto: Raphaelshaus

Die beiden Künstler Otmar Alt und Horst Wackerbarth, die dem Jugendhilfezentrum Raphaelshaus sehr verbunden sind, haben als Pate ihren Namen für zwei Gruppen zur Verfügung gestellt. So besuchte der 67 Jahre alte Fotokünstler Horst Wackerbarth, der mit seinen Arbeiten, in denen er stets eine rote Couch platziert, weltberühmt wurde, gestern "seine" Jugendlichen im Raphaelshaus, um sich gegenseitig kennenzulernen und mit ihnen auch eine Fotosession abzuhalten. Und die Jungen waren begeistert, wie Michael Schneider, Lehrer der Horst-Wackerbarth-Gruppe, berichtet: "Unsere Jungs können oft fast kaum glauben, dass sich ein berühmter Mann für sie Zeit nimmt und sich für sie interessiert. Sie können hierdurch Selbstbewusstsein aufbauen", glaubt er, dass der Besuch auch einen pädagogischen Aspekt hat.

In den vergangenen Tagen wurden Freude und Aufregung bei den Jungen immer größer, wie auch Justin formulierte: "Ich freue mich total auf Herrn Wackerbarth, und ich freue mich, dass ich ihn endlich kennenlernen darf." Und es war eine tolle Begegnung, bei der sich der Künstler ganz den Jungen widmete, ihre Fragen beantwortete und die Geschichten zu den Fotos, die in der Gruppe von ihm hängen, erklärte. Mit einem besonderen Kuchen, der wie die berühmte rote Couch aussah, überraschte die Gruppe den Künstler. "An die Fotosession auf der Couch werden sich die Kinder und Jugendlichen noch lange erinnern", sagte Raphaelshausdirektor Marco Gillrath: Bei eisigen Temperaturen wurde die Couch im Baum des Gartens der Gruppe drapiert, um viele Fotos zu schießen. "Höhepunkt waren die Einzelfotos mit dem Künstler, die den Jungs nicht nur als Andenken an diesen Tag dienen, sondern sie das gesamte Leben begleiten werden", meinte Gillrath.

Die Gruppe überreichte Horst Wackerbarth noch ein Geschenk als Dank für den schönen Tag, wie Lukas erklärte: "Wir sind alle happy und stolz, dass Sie mit der echten Couch zu uns gekommen sind und mit uns Fotos gemacht haben. Mit dieser kleinen, roten Couch wollen wir uns bei Ihnen bedanken, und sie soll Ihnen viel Glück bringen." Der Künstler, den die Jungen mit einem selbstgestalteten Fotobuch rund um ihre Mini-Couch aus Legosteinen eingeladen hatten war begeistert und kündigte einen weiteren Besuch an. Dann möchte er auch Interviews aufnehmen.

"Ich glaube, dass unsere Jungs in der Begegnung mit starken und interessanten Persönlichkeiten wachsen können", betonte Lehrer Schneider, dass er froh über Wackerbarths Besuch ist, den er als "alles andere als selbstverständlich" bezeichnet: "Sich zu kümmern, sich Zeit zu nehmen, sind Dinge, die unsere Jungs nur selten erfahren. Sie nehmen es besonders in solchen Situationen wahr", ordnete er ein. Im Vorfeld hatte sich die Horst-Wackerbarth-Gruppe mit seiner Kunst intensiv auseinander gesetzt, unter anderem auch die Ausstellung im NRW-Forum in Düsseldorf zum 70. Geburtstag des Landes besucht.

(NGZ)
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