Dormagen Robinson-Musical mit einer Botschaft

Dormagen · Das Gemeinschaftsprojekt des Chorhauses St. Michael und der Christoph-Rensing-Schule thematisiert die Not vieler Kinder in den ärmeren Ländern. Das Musical ist auch ein Aufruf, etwas zu tun. Rund 100 Kinder machten mit.

 Auf seiner Reise in die armen Regionen der Welt lernte Robinson (M. mit "R"-T-Shirt) die existentielle Not der Kinder in Äthiopien kennen.

Auf seiner Reise in die armen Regionen der Welt lernte Robinson (M. mit "R"-T-Shirt) die existentielle Not der Kinder in Äthiopien kennen.

Foto: Tinter Anja

"Kinder, Kinder, ihr kennt sicher schon unseren kleinen Star - den Robinson!", schallte das erste Lied aus rund 100 Kindermündern: Das Kindermusical "Robinson", eine Kooperation des Chorhauses St. Michael mit der Christoph-Rensing-Schule, feierte am Donnerstagabend Premiere. "Die Schule kam im vergangenen Jahr mit der Idee auf uns zu, gemeinsam ein Musical auf die Beine zu stellen. Wir haben dann gesucht, welches geeignet ist, und ich finde, dass die Botschaft des Robinson-Musicals genau richtig für Kinder in der heutigen Zeit ist!", meint Alexandra Hofmann, Administratorin der Kinderchöre im Chorhaus. Denn es geht um Verantwortung, Mitgefühl und Solidarität.

Und was die Kinderchöre gemeinsam mit dem Schulchor, der Chor- und der Musical-AG da auf die Bühne brachten, konnte sich sehen und vor allem hören lassen - mit tollen Liedern, die eine eindrucksvolle Geschichte erzählen: Robinson, ein deutscher Junge, stöbert auf dem Dachboden herum und entdeckt ein geheimnisvolles Buch - ein Zauberbuch, das ihn auf wundersame Weise in fremde Länder zu anderen Kindern bringt. Die erste Reise mit dem Buch führt Robinson nach Äthiopien zum Mädchen Medhin und ihrer Familie. Robinson muss feststellen, dass hier das Wasser nicht einfach aus der Leitung kommt, sondern mit viel Mühe in Krügen vom Wasserloch bis zur Hütte geschleppt werden muss. Die zweite Reise führt den Jungen zu Teppichknüpfer-Kindern nach Indien. Robinson ist geschockt, als die Kinder erzählen, dass sie von einem grausamen Chef ausgebeutet werden. Das Lied "Knüpfen statt hüpfen" bringt die Situation auf den Punkt: Die Kinder dürfen nicht einfach Kinder sein.

Auf die dritte Reise wird Robinson von seiner Schwester Tina begleitet. In Rio de Janeiro treffen die beiden Straßenkinder, die Armbänder verkaufen, um ein bisschen Geld zu bekommen. Andere Kinder nehmen Drogen, weil sie das Leben auf der Straße nicht mehr aushalten können. Robinson und Tina sind entsetzt. Doch rechtzeitig bringt sie das Zauberbuch zurück - und zwar in eine Demonstration in Dormagen. Dort demonstrieren Kinder mit Plakaten für gleiche Rechte für alle Kinder. "Jedes Kind soll ein Zuhause haben! Kein Kind soll hungern! Kein Kind soll misshandelt werden oder zur Arbeit gezwungen werden!"

Das letzte Lied fasst zusammen, was die Zuschauer schon sehen konnten: "Wir müssen was tun!" Schulleiterin Adelheid Rothenfeld bedankte sich bei allen Mitwirkenden, den Verantwortlichen des Chorhauses und ihren Kollegen, allen voran Konrektor Rudolf Bresina (Gesamtleitung), für die tolle Teamarbeit bei diesem Projekt und setzte das Motto gleich in die Tat um. "Wir müssen was tun! Deshalb freuen wir uns, wenn Sie die Arbeit der Kindernothilfe, die sich seit vielen Jahren für Kinderrechte auf der ganzen Welt einsetzt, mit einer Spende unterstützen."

Die jungen Darsteller wurden für ihren großartigen Auftritt mit einer willkommenen Abkühlung belohnt: Auf dem Schulhof wartete ein Eiswagen.

(NGZ)
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