Dormagen Reise ins musikalische Mittelalter

Dormagen · Die Ethno-Folk-Band Faun begeisterte vor tausend Zuschauern in Zons.

 Mittelalterliche Musik in ebensolcher Kleidung: Für Faun war die Freilichtbühne der perfekte Ort für ein Gastspiel.

Mittelalterliche Musik in ebensolcher Kleidung: Für Faun war die Freilichtbühne der perfekte Ort für ein Gastspiel.

Foto: Georg Salzburg

Die Zonser Stadtgeschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Die Erinnerungen bestehen nicht nur aus Ritterschlachten, sondern auch aus schönen Melodien und Liedern. Deshalb fühlten sich die Musiker gleich wohl: Mit einem bezaubernden Konzert, großartiger Musik und in einer wunderschönen Location kündigten sich Faun für die Freilichtbühne Zons an. Rund 1000 Mittelalter-Fans, viele von ihnen in damalige Gewänder gekleidet und sogar barfuß, waren ihrem Ruf gefolgt.

Wo sonst Krippenspiel und Grimms Märchen dargestellt werden, war eine große Bühne aufgebaut. Bestens vorbreitet durch Ally the Fiddle, die überwiegend instrumental spielte und wenig sang, betraten Faun bei Anbruch der Dunkelheit die Bühne. Fast schon mystisch anmutende Klänge, die die Musiker mit ihren altertümlichen Instrumenten erzeugten, zogen die Gäste sofort in ihren Bann. Gepaart mit dem glasklaren Gesang der beiden Sängerinnen, fühlte man sich schnell in alte Zeiten zurückversetzt, litt mit dem Mann, der in "Einer kalten Nacht" vor den Toren auf seine Liebste wartete und dabei zu erfrieren drohte. "Bei den schnellen Stücken möchte ich Sie fast zwingend bitten, wilde Tänze zu vollführen", lautete die Aufforderung von Oliver "SaTyr" Pade, Hauptsänger und Gründer der Band, der viele Faun-Anhänger gerne nachkamen. Überall auf den Rängen nahmen die Fans die Aufforderung und die mitreißende Musik zum Anlass, fröhlich im Takt zu klatschen und zu tanzen. Verschiedene Show-Einlagen wie ein spektakulärer Feuertanz - auf den sich viele den ganzen Abend lang freuten- sorgten zusätzlich für eine tolle Atmosphäre unter zunehmendem Mond. Die Ethno-Folk-Band hat ihr Ziel, mit allerlei exotischen, zum Teil längst vergessenen Instrumenten ihren zeitlos-romantischen Ideen musikalischen Ausdruck zu verleihen, einmal mehr erreicht. Das vielfältige Publikum - sowohl von der Kleidung als auch vom Alter her - verschmolz zu einer schwelgenden, feiernden Einheit, die jedes Gefühl, das die Musik hervorrief, auslebte und genoss.

(NGZ)
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