Dormagen Polizisten retten vier Katzenbabys aus Keller

Dormagen · Kinder hatten die miauende Katzenfamilie entdeckt, die in einem ungenutzten Keller an der Siegstraße in Dormagen in der Falle saß. Die herbeigerufene Polizei rettete die Mutter und ihre vier Kätzchen, die in einer Tierklinik aufgepäppelt wurden.

 Eng an ihre Mutter gekuschelt, die ihre Umgebung scharf beobachtet, liegen die vier Katzenbabys in einer abgedunkelten Kiste im Tierheim Dormagen.

Eng an ihre Mutter gekuschelt, die ihre Umgebung scharf beobachtet, liegen die vier Katzenbabys in einer abgedunkelten Kiste im Tierheim Dormagen.

Foto: Carina Wernig

Hackenbroich Herzzerreißendes Miauen geht durch Mark und Bein. Verzweifelt machte eine Katzenmutter durch ihre Schreie am Mittwochabend auf ihre missliche Situation aufmerksam: Sie saß mit ihren vier Katzenbabys in einem ungenutzten Kellerraum eines Mehrfamilienhauses an der Siegstraße in der Falle und kam nicht mehr heraus. Die herbeigerufene Polizei rettete die kleine Familie in einer Kiste und einem Tierkorb aus dem Keller und ließ sie mit Hilfe der Dormagener Feuerwehr zunächst in eine Tierärztliche Klinik nach Stommeln bringen. "Wir haben sie über Nacht aufgepäppelt", berichtet eine Mitarbeiterin. Das war auch bitter nötig: "Die Katzenkinder waren sehr desolat, verängstigt und so unterkühlt, dass sie gewärmt werden mussten."

Seit Donnerstag leben die Katzenmutter und ihre vier Kinder im Dormagener Tierheim in Hackenbroich, wo es sich die europäischen Kurzhaarkatzen in einer abgedunkelten Kiste gemütlich gemacht haben — separiert von den anderen rund 35 Katzen. "Zum Glück hat die Mutter die etwa vier Tage alten Kleinen wieder angenommen und kümmert sich liebevoll um sie", erzählt Tanja Kalkowski, die Tierheimleiterin. Erst ab der 12. Lebenswoche könnten die Kätzchen an neue Besitzer vermittelt werden.

 Vorsichtig trägt eine Polizistin die Katzenbabys aus dem Keller. Foto

Vorsichtig trägt eine Polizistin die Katzenbabys aus dem Keller. Foto

Foto: Polizei

Durch das laute Miauen aufmerksam geworden, hatten Kinder am Mittwoch die Tiere durch ein kleines offenes Fenster in dem Keller entdeckt. Schnell sorgte sich eine größere Gruppe von Anwohnern um die Tierfamilie. Die Polizisten organisierten den passenden Kellerschlüssel und verschafften sich Zutritt zum Verschlag. "Für uns bot sich ein recht trauriges Bild", beschreibt eine Beamtin: "Bei unserem Eintreffen saß die verängstigte Katzenmama in einer Ecke — die vier Welpen lagen alle auf dem Boden verteilt, waren fühlbar kalt und haben sich kaum noch bewegt."

"Allem Anschein nach war das trächtige Muttertier bereits vor Tagen durch das offene Fenster in den Keller gelangt, um dort ihre Nachkommen auf die Welt zu bringen", erklärte die Polizei. Doch das vermeintlich sichere Versteck entpuppte sich als Falle, denn es gab keinen erreichbaren Ausweg mehr. "Dank der aufmerksamen Nachbarskinder konnte die kleine Katzenfamilie befreit werden", so die Polizei, die bislang noch nicht weiß, wem die Katzenmutter gehört oder ob sie möglicherweise von ihrem Besitzer schon schmerzlich vermisst wird.

Auch wenn grundsätzlich die Feuerwehr für Tierrettungen zuständig ist, sind auch Polizeibeamte froh, wenn sie mit Hilfe von Anwohnern Tierleben retten können, wie Polizeisprecherin Daniela Dässel erklärt: "Das sind besonders schöne Einsätze." Sie betont: "Vielen Dank an die Kinder, die Alarm geschlagen haben. Sie haben Leben gerettet." Wie im Fall der geretteten Schwanen-Familie in Grevenbroich können Tiere in der Stadt auch durchaus ein Risiko für den Straßenverkehr sein: "In dem Fall müssen wir sogar eingreifen, um Gefahren abzuwehren", so Dässel.

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