Dormagen Personalrat warnt vor Mitarbeiter-Abbau im Rathaus

Dormagen · Vorsitzende Renate Millen-Dixon appelliert an Politiker, nicht einzelne Mitarbeiter auf die "Streichliste" zu setzen.

 Personalratsvorsitzende Renate Millen-Dixon.

Personalratsvorsitzende Renate Millen-Dixon.

Foto: L. Hammer

Mit einem flammenden Appell an die Politiker stellte sich die Personalratsvorsitzende Renate Millen-Dixon im Hauptausschuss vor die Mitarbeiter der Verwaltung. Angesichts der Haushaltsberatungen und Entscheidungen auch über den Stellenplan der Stadt Dormagen forderte Millen-Dixon zu fairem und gerechtem Umgang mit Verwaltungsmitarbeitern auf: "Auch bei größtem Verständnis dafür, dass sich alle Fraktionen und politischen Vertreter des Rates im Zuge der Haushaltsberatungen mit eigenen Vorstellungen positionieren wollen, erwarten wir von Ihnen, nicht zu vergessen, dass Sie über Menschen reden, für die Sie auch eine Verantwortung im Rahmen von Fürsorgepflicht besitzen."

Millen-Dixon beklagte, dass von vielen, nicht von allen Ratsmitgliedern "sehr allgemein und undifferenziert festgestellt und ausgesprochen wird, dass noch Potenzial bei Einsparungen im Personalbereich gesehen" werde. Sie wandte sich dagegen, dass einzelne Positionen öffentlich zur Diskussion gestellt würden, die Rückschlüsse auf Mitarbeiter zuließen. Millen-Dixon erwarte einen "differenzierten und sachlichen Umgang mit Ihren Forderungen". Aufgaben- und Personalkritik sollte es geben, "aber bitte ohne Allgemeinplätze und auf Sachebene". Gespart würde ab 2016 durch die neustrukturierte Verwaltungsebene, dazu gebe es etliche Einsparungen wie ein niedrigeres Einstiegsgehalt bei neu zu besetzenden Stellen, reduzierte Produktverantwortliche und eine Wiederbesetzungssperre, wobei deren Aufgaben von Mitarbeitern übernommen würden: "Auch Sie bekommen weiter den vollen Service." Die Einspar-Kapazitäten beim städtischen Personal hält Renate Millen-Dixon für "endlich", was in einigen Bereichen bereits mehr als deutlich zu spüren sei. Gerade durch vermehrt dauerhaft zugewiesene Flüchtlingen würde sich die zusätzliche Arbeit auf das bestehende Personal verteilen.

Zudem mache der Wegfall lukrativer Stellen in der Verwaltung es für Nachwuchskräfte nicht gerade interessanter, ihr langes Arbeitsleben bei der Stadt Dormagen zu verbringen. "Auch in zehn Jahren muss die Stadt personell von der Altersstruktur gut aufgestellt sein", fordert die Personalratsvorsitzende der Stadt Dormagen.

(NGZ)
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