Dormagen Panne bei Telekom: Anschluss-Chaos in Stürzelberg

Dormagen · Mehrere Kunden des Anbieters beklagen seit vergangenem Montagmorgen Nummernsalat und fehlgeleitete Anrufe.

Dormagen: Panne bei Telekom: Anschluss-Chaos in Stürzelberg
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Beim ersten Mal glaubte die Familie aus Zons (Name ist der Redaktion bekannt) noch an ein Versehen. Der Anruf bei Vater bzw. Schwiegervater am Kapellenberg im benachbarten Stürzelberg landete auf einem anderen (Festnetz-)Anschluss - ein fremder Teilnehmer meldete sich. "Da haben wir uns wohl verwählt", entschuldigten sich die Stürzelberger, obwohl sie sich eigentlich ganz sicher waren, die richtige, weil altbekannte und lange vertraute Nummer gewählt zu haben. Als der zweite Versuch mit extra sorgfältig eingetippten Zahlen wieder beim selben falschen Anschluss aufschlug, stellte sich Unruhe ein. "Hoffentlich ist da nichts passiert", war der erste Gedanke. Der zweite: "Besser hinfahren und nachsehen." Um es vorwegzunehmen: Der Senior erfreute sich guter Gesundheit. Nur sein Telefon hatte merkwürdige Macken entwickelt - möglicherweise die Folge einer Umstellung im Netz der Deutschen Telekom von analogen auf digitalen Anschluss.

Wie sich gestern herausstellte, haben seit Montagmorgen diverse Telekom-Kunden in Stürzelberg die selben oder ganz ähnliche Probleme mit ihren Anschlüssen. So auch der Vater von Klaus Kathmann, der in Stürzelberg an der Feldstraße wohnt. "Mein Vater hatte ein Schreiben von der Telekom erhalten, dass in der Nacht von Sonntag auf Montag sein Telefon umgeschaltet werde", erzählte Kathmann im Telefonat mit unserer Redaktion. 30 Minuten könne er deshalb nicht telefonieren, danach aber sei alles erledigt, sein Vater brauche sich um nichts zu kümmern, habe es in der Mitteilung geheißen.

Von wegen: "Seit Montagmorgen bekommt er jetzt Anrufe von Gott-weiß-woher, die Anrufer wollen alle nicht ihn, sondern jemand anderen sprechen", schilderte Kathmann die weitere Entwicklung. Kurios: Wenn sein Vater ihn angerufen habe, sei auf dem Telefon-Display der Kathmanns eine ihnen bislang unbekannte Nummer erschienen. "Und wenn wir die gewählt haben, dann erreichten wir auch meinen Vater wieder", berichtete Klaus Kathmann. Allerdings nur vorübergehend: Mittlerweile funktioniere auch das nicht mehr.

Eine Kontaktaufnahme mit der Telekom über eine in dem Informationsschreiben angegebene Servicenummer habe auch nicht geklappt. Klaus Kathmann: "Zunächst lief da immer nur ein automatischer Anrufbeantworter, aber den erreicht man jetzt auch nicht mehr." Allein ihm seien im übrigen mindestens drei weitere Fälle von Betroffenen in Stürzelberg bekannt. Nach Recherchen unserer Redaktion handelt es sich wohl fast immer um ältere Teilnehmer ohne Internetnutzung, Handy und Ähnliches. Diesen Eindruck teilt auch Klaus Kathmann. Für die Senioren und deren Angehörige ist das besonders unangenehm, halten doch viele den Kontakt über den Festnetzanschluss.

Ein Sprecher der Deutschen Telekom in Bonn wusste gestern nichts vom bereits viertägigen Verbindungschaos in Stürzelberg. Er sagte im Gespräch mit unserer Redaktion aber zu, die Angelegenheit prüfen zu lassen. Ob weitere Stadtteile in Dormagen oder vielleicht sogar Anschlüsse in anderen Städten ebenfalls von solchen Störungen betroffen sind oder waren, ließ sich zunächst nicht feststellen.

(NGZ)
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