Dormagen Nur 24 Stunden zur Einrichtung des Flüchtlingsheims im "Bullenkloster"

Dormagen · Das Schild "Aufzug außer Betrieb" war nur ein Faktor, der es den rund 100 Helfern am Donnerstag und Freitag schwer machte, die etwa 100 Appartements im "Bullenkloster", dem ehemaligen Wohnhaus für Bayer-Mitarbeiter, für die Ankunft der Flüchtlinge vorzubereiten. "Wir hatten insgesamt nur knapp 24 Arbeits-Stunden Zeit", erklärte Bürgermeister Erik Lierenfeld, der am Freitag um 18.06 Uhr "betriebsbereit" meldete. Für bis zu 200 Flüchtlinge stehen nun Wohnungen bereit. Am Freitag kamen zunächst 158 Frauen, Männer und Kinder aus Ländern wie Syrien, Afghanistan, China, dem Irak, Mazedonien und Albanien an. Jetzt warten sie darauf, in andere Städte verteilt zu werden.

 Viele Mitarbeiter der Verwaltung und Freiwillige bereiteten das "Bullenkloster" und den Essensraum im ehemaligen Bayer-Kaufhaus vor.

Viele Mitarbeiter der Verwaltung und Freiwillige bereiteten das "Bullenkloster" und den Essensraum im ehemaligen Bayer-Kaufhaus vor.

Foto: Möser/Wernig

Nach Dormagen kamen sie mit vier Bussen aus Grevenbroich, wo sie vom Rhein-Kreis Neuss registriert und medizinisch untersucht worden waren. Im ehemaligen Bayer-Kaufhaus auf der gegenüberliegenden Straßenseite hatten die Helfer Biertischgarnituren aufgestellt, so dass die Flüchtlinge dort ihre drei Mahlzeiten einnehmen können. Bürgermeister Lierenfeld begrüßte die erste Gruppe am Freitagabend mit den von Dolmetschern übersetzten Worten: "Einen wunderschönen Abend, herzlich willkommen in Dormagen!" Er erläuterte die Essens-Zeiten und erklärte die wichtigen Regeln wie Rauchverbot im Wohnhaus.

 Viele Mitarbeiter der Verwaltung und Freiwillige bereiteten das "Bullenkloster" und den Essensraum im ehemaligen Bayer-Kaufhaus vor.

Viele Mitarbeiter der Verwaltung und Freiwillige bereiteten das "Bullenkloster" und den Essensraum im ehemaligen Bayer-Kaufhaus vor.

Foto: Möser/Wernig

Zuvor mussten die Helfer - darunter etwa 50 Mitarbeiter der Verwaltung, Handwerker und Ehrenamtliche - Betten, Tische und andere Möbel in die jeweiligen Zimmer schleppen. Auch kaputte Heizkörper mussten die Treppe hinunter und neue hinaufgetragen werden. "Es ist großartig, was die Kollegen und Helfer hier geleistet haben", bedankte sich Lierenfeld, der "unendlich dankbar" ist, dass es in der Kürze der Zeit gelungen ist, den Flüchtlingen eigene Zimmer zur Verfügung zu stellen. "Viel besser als in einer Turnhalle haben sie hier wirkliche Privatsphäre, können die Tür hinter sich schließen", sagte er.

(NGZ)
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