Dormagen Norbert-Schüler lernen gesundes Kochen

Dormagen · Das Knechtstedener Norbert-Gymnasium bietet in Jahrgangsstufe acht das Fach "Gesundheit" an. Es geht um Ernährung und Bewegung.

Die Unterrichtsstunde beginnt und nicht Bücher, Hefte, Stifte oder das Tablet werden ausgepackt, sondern eine saubere Schürze. "Wir haben Hausfrauenkunde", sagt eine Schülerin und lacht. Auch Andrea Weidmann grinst. Sie ist Lehrerin für Sport und Biologie am Norbert-Gymnasium und seit vergangenem Jahr auch für das Fach Gesundheit. Das können die Jungen und Mädchen der achten Klasse als Differenzierungskurs für drei Stunden pro Woche wählen. "Natürlich wird das Thema Gesundheit auch im Bio-Unterricht behandelt, aber eigentlich viel zu kurz", sagt die Pädagogin. Das Unterrichtskonzept hat sie selbst erstellt, auf Vorlagen konnte sie dabei nicht zurückgreifen. Ernährung und Bewegung - das sind sozusagen die beiden Eckpfeiler, um die sich alles dreht. Theorie und Praxis halten sich dabei die Waage.

Zurzeit geht es ums Essen und um Fragen zu Inhaltsstoffen. Zur besseren Anschauung legt Andrea Weidmann Wert darauf, dass die 23 Schüler auch selber etwas herstellen. Coole Drinks, Fingerfood, Pasta-Salate, Milchshakes und Fruchtsalate gibt der Speiseplan her. Die Zutaten bringen die Mädchen und Jungen zum Unterricht mit, für einen gemeinsamen Einkauf fehlt die Zeit. In Gruppen wird geschält, geschnibbelt, gerührt und gemixt. Für die fertigen Gerichte gibt es einen Buffet-Tisch. Erst wenn alle fertig sind, darf dort genascht werden.

Kiwi, Äpfel, Bananen, Mandarinen und Birnen liegen auf dem Tisch. Für Johann Noubissi und seine Mitstreiter heißt es erst einmal alles schälen und in kleine Stücke schneiden. Die fünfköpfige Jungengruppe hat den Auftrag, einen Obstsalat zu machen. Einziges Süßungsmittel: natürlich Honig. "Bloß kein Zucker", sagt Johann. Der ist zumindest aus dem Klassenraum verbannt. Weizennudeln, Gurke, Kirschtomaten, Schnittlauch, Möhren, Balsamico-Essig, Olivenöl und schwarzer Pfeffer - das sind die Zutaten, aus denen die Gruppe mit Zoé Schirner und Antonia Bong einen frischen Nudelsalat machen soll. Auch Nina Koch ist mit Eifer dabei, widerspenstige Möhren zu zerkleinern. "Ich finde es gut, dass wir hier lernen, was man dem Körper mit Essen Gutes tun kann", sagt die 13-Jährige. Und ihre Mitschülerin Rosa Rositzki meint: "Hier lernen wir Sachen, die wir später auch verwenden können", und nimmt sich einen Wrap, den sie rasch mit Schmand und Käse füllt. Die Wraps sind auch nicht gekauft, sondern selbst gemacht. Katharina Tigges hat schon am Abend zuvor zu Hause aus Mehl, Wasser, Hefe, Salz, Olivenöl und ein wenig Zucker die Teigware hergestellt.

Noten gibt es für die Schüler natürlich auch, eine Klassenarbeit haben sie bereits geschrieben. "Als nächstes", sagt Andrea Weidmann, "steht eine Projektarbeit auf dem Plan." Da kommen Theorie und Praxis dann wieder zusammen. So müssen die Schüler eine Sportunterrichts-Stunde konzipieren. Heißt: Nicht nur einmal den Lehrer spielen, sondern das Ganze auch schriftlich ausarbeiten. Tja, das Fach Gesundheit ist definitiv kein Zuckerschlecken.

(NGZ)
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