Dormagen Norbert-Schüler im Forscher-Fieber

Dormagen · 32 Schüler des Norbert-Gymnasiums werden heute in Krefeld beim Regionalwettbewerb "Jugend forscht" ihre 16 Projekte vorstellen. Mit so vielen kommt nur noch ein Mönchengladbacher Gymnasium ins Seidenweberhaus.

Längst gibt es am Norbert-Gymnasium eine eigene AG "Jugend forscht". Die braucht es auch, um die ganzen unterschiedlichen Projekte in den Bereichen Biologie, Chemie, Arbeitswelt, in denen die Knechtstedener Schüler seit Monaten experimentieren, zu koordinieren und zu unterstützen. Mit 16 Projekten sind sie heute dabei, beim Regionalwettbewerb der Unternehmerschaft Niederrhein. Damit alle pünktlich in Krefeld sind und dort ihren Stand aufbauen können, wurde extra ein Bus angemietet.

"17 ist zwar eine gute Anzahl, doch wir sind auch schon mal mit 24 Themen angereist", sagt Nathalie Zerulla, Chemie- und Mathe-Lehrerin, die mit ihrer Kollegin Sandra Wolinski (Chemie, katholische Religion und Latein) die jungen Forscher betreut und heute natürlich auch begleitet. Doch 16 Projekte reichen allemal aus, um damit als Spitzenreiter in das "Turnier" zu gehen. Denn genauso viele Projekte wird nach Auskunft von Katja Pohl von der Unternehmerschaft nur noch das Mathematisch-Naturwissenschaftliche Gymnasium Mönchengladbach zeigen.

Aus dem Rhein-Kreis steht das Neusser Marienberg-Gymnasium mit elf Teams an zweiter Stelle, aus Dormagen gibt es nur einen Kandidaten einer anderen Schule: Max Schreier von der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule. Sein Thema im Fachbereich Chemie: Herstellung eines biologisch abbaubaren Kunststoffes. "Wie wirkt sich der Verkauf von Energy-Drinks auf Jugendliche aus?", "Hat Musik Einfluss auf sportliche Leistungen?", "Color-Waschmittel - hält es, was es verspricht?" oder "Vokabellernen unter die Lupe genommen" sind nur einige der Themen, mit denen sich die Neuntklässler (in diesem Jahr gehen alle Jung-Forscher in die neunten Klassen) beschäftigt haben.

Unter ihnen: Paul Rüsing und Vincent Jansen. "Ionencraft - Ionenantrieb" lautet ihr Thema, das sich sicher nicht jedem sofort erschließt. "Wir haben eine Antriebsmethode erfunden, die auf rein physikalischer Basis beruht", erklärt Paul. Diese sei geräuschlos, emissionsfrei, strahle keine Wärme ab und zeige keinen Verschleiß. Als "Generalprobe" haben sie ihren Beitrag bereits in der Klasse vorgestellt. Aufgeregt sind sie dennoch. "Die Konkurrenz ist groß", sagt Vincent. Jan Schneider ist heute das vierte Mal dabei. Vor vier Jahren belegte der heute 14-Jährige beim Landeswettbewerb einen zweiten Platz. Damals hatte er aus Rotkohl, Brombeeren und Roter Beete Tinte hergestellt.

Auch heute geht es bei ihm wieder um Lebensmittel, und zwar um die Haltbarkeit von gekochtem Schinken. Was sagt das Mindesthaltbarkeitsdatum wirklich aus? Dazu hat Jan diverse Versuche gemacht, unter anderem auch einen mit seinen Klassenkameraden. Denen hatte er Schinken zum Probieren gegeben und unterschiedliche Verfallsdaten genannt. Dabei waren die Scheiben alle gleich alt und noch innerhalb des Mindesthaltbarkeitsdatums. Natürlich fiel die Bewertung in puncto Geschmack und Appetit recht unterschiedlich aus. Ob er heute die Juroren mit seinen Schinkenhäppchen auch hereinlegen kann?

(NGZ)
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