Dormagen Nievenheim: Zentrum fordert Verkehrslösung

Dormagen · 50 Besucher kamen zur Infoveranstaltung der Zentrumsfraktion, die schnelle und machbare Lösungen für die Problem-Kreuzung forciert.

 Ob auf der Neusser Straße oder Bismarckstraße - in Nievenheim quälen sich täglich die Autofahrer über die Problemkreuzung.

Ob auf der Neusser Straße oder Bismarckstraße - in Nievenheim quälen sich täglich die Autofahrer über die Problemkreuzung.

Foto: A. Woitschützke

Mission erfüllt. Dieses kurze Fazit konnte Hans-Joachim Woitzik am Dienstagabend ziehen. Der Vorsitzende der Zentrumsfraktion war Mitorganisator der Informationsveranstaltung in der Mensa der Bertha-von-Suttner-Gesamtschule zum Thema Verkehrsbelastung im Ort. Und fast genau dieser Ort, genauer gesagt die Marie-Schlei-Straße, spielt eine wichtige Rolle bei einer möglichen Lösung der enormen Verkehrsbelastung. "Wir wollten informieren und Anregungen der Bürger sammeln", so Woitzik. Rund 50 Besucher nutzten trotz sommerlich-heißer Temperaturen dieses Angebot. Sie gingen mit der Erkenntnis nach Hause, dass es "die" beste Lösung wohl nicht geben wird. "Wir müssen uns daher um das Machbare kümmern." Die Ergebnisse will das Zentrum per Anfragen und Anträge in den Planungsausschuss bringen.

Als Referenten hatte das Zentrum den Verkehrsplaner Peter Jacobs gewonnen, der als Delrather die Problematik aus eigener Anschauung kennt. Jacobs ist als Ingenieur für Verkehrsbau seit Jahrzehnten in dem Metier zu Hause, so wird das Autobahnkreuz Düsseldorf-Süd nach seinen Plänen umgebaut. Jacobs konzentrierte sich auf den noch gültigen Verkehrsentwicklungsplan (VEP) aus dem Jahr 2009. "Ich wundere mich, dass der bezüglich Nievenheim noch nicht umgesetzt ist", sagte er. Denn darin bieten die Gutachter Lösungen für das Verkehrsproblem im Kreuzungsbereich der Neusser Straße/Bismarckstraße/St. André-Straße an: eine Umgehung, die von der Bismarckstraße über eine verlängerte Marie-Schlei-Straße in einem Bogen auf den Wirtschaftsweg Kohnacker und von dort auf die Neusser Straße/L 380 führt. "Laut der Aussagen im VEP ist im Rahmen der Bürgerbeteiligung der Neubau einer solchen Entlastungsstraße angeregt worden." Aber, so erklärte Jacobs, in der politischen Diskussion habe sich laut Gutachter herausgestellt, dass diese Lösung "zurzeit nicht erwünscht" sei. Das ist sieben Jahre her, die Verkehrssituation ist nicht besser geworden. Im Gegenteil. Die Verkehrsmenge auf den besagten Straßen betragen laut VEP auf 24 Stunden gesehen zwischen 9700 und 17.700 Fahrzeuge. Mit den Nebenwirkungen Stau, Lärm und Abgase. Woitzik ergänzte, dass sich laut Verwaltung die Verkehrsmenge durch das Baugebiet Nievenheim IV täglich um 900 Fahrzeuge erhöhen werde, dies aber ohne Auswirkungen auf den Verkehr in Nievenheim bliebe.

Die Besucher beteiligten sich rege. Zum Beispiel damit, dass eine solche genannte Umgebung über die Marie-Schlei-Straße auch wünschenswert wäre in Richtung Norden über die Straße Am Schwimmbad und dort im Linksbogen auf die L 380. Ein Kritiker merkte an, dass die Umgehungslösung auf der Grundlage der vorhandenen Wirtschaftswege kaum realistisch sei.

Für eine leicht machbare Entlastung würde, so waren sich die Besucher einig, eine veränderte Ampelschaltung für Linksabbieger an der Problem-Kreuzung sorgen. Das müsse vom Landesbetrieb Straßen-NRW geprüft werden.

(schum)
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