Dormagen NGK-Schüler beweisen sich als Konzertreporter

Dormagen · Zehn Gymnasiasten berichteten als Nachwuchsjournalisten vom Festival Alte Musik. Tipps bekamen sie von erfahrenen Fachleuten.

 Multimedial waren die Norbert-Gymnasiasten beim Journalisten-Projekt zum Festival Alte Musik gefordert. Profis wie Daniel Frosch halfen.

Multimedial waren die Norbert-Gymnasiasten beim Journalisten-Projekt zum Festival Alte Musik gefordert. Profis wie Daniel Frosch halfen.

Foto: RATHMANN

Vielleicht haben sich die Sorgenfalten von Hermann Max, dem Künstlerischen Leiter des gerade zu Ende gegangenen Festivals Alte Musik, in der vergangenen Woche ein wenig geglättet. Vor dem Start der Konzertreihe hatte er sich noch sehr pessimistisch über die Zukunft seines Fachgebietes geäußert, vor allem mit Blick auf ein möglicherweise nachlassendes Interesse des Publikums an Kompositionen aus lange zurückliegenden Zeiten. Mut könnte ihm machen, was Michael Rathmann während des Festivals bei einer Gruppe von Elft- und Zwölftklässlern des Norbert-Gymnasiums Knechtsteden (NGK) beobachtet hat, die die Veranstaltungen als Nachwuchsjournalisten begleitet hatten. "Die Begeisterungsfähigkeit für die Alte Musik war bei den jungen Leuten durchaus da. Sie waren mit Leidenschaft und Herzblut bei der Sache", resümierte Rathmann, der im kommenden Jahr die Geschäftsführung beim Festival von Martin Kahl übernimmt, erfreut.

Gemeinsam mit Nicola Oberlinger, die für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Festivals Alte Musik zuständig ist, hatte Rathmann erstmals zu den Musikveranstaltungen ein journalistisches Seminar angeboten, an dem zehn NGK-Schüler unter Federführung von Lehrerin Anja Mantowani teilnahmen. Das Ganze lief zwar unter dem Namen "Schreibwerkstatt", doch das Spektrum der Berichterstattung war keineswegs auf den Printbereich beschränkt. Ein Clip zum Festival wurde ebenso produziert wie ein Radiobeitrag, zudem berichteten die Teilnehmer im Internet fortlaufend über das Festival und ihre Aktivitäten dort. Dazu gehörte zum Beispiel ein Interview mit der Professorin und Musikerin Christine Schornsheim, die den Cembalo-Abend im Kreismuseum Zons gestaltet hatte. Schornsheim sei von den Fragen und dem Interesse der Schüler sehr angetan gewesen, berichtete Rathmann, dem die Wissbegier der Gymnasiasten besonders positiv aufgefallen war.

Die jungen Konzertreporter waren von Journalisten-Profis bei ihren Aufgaben unterstützt worden - Daniel Frosch, der beim WDR die Sendung "Tonart" moderiert, kümmerte sich um den Radioteil, Holger Hintzen (Rheinische Post/Neuß-Grevenbroicher Zeitung) und Nicola Oberlinger wiesen die Schüler bei einem Workshop in die Themen Journalismus und Public Relations ein.

In ihrer Bilanz hätten sich die Nachwuchs-Feuilletonisten durchweg begeistert über das Projekt geäußert, sagte Rathmann. Obwohl die Anforderungen hoch waren: Teilweise waren die Gymnasiasten bis in die späten Abendstunden in Sachen Festival unterwegs - und das auch noch in einer Klausurphase. "Die Schüler waren am Limit", stellte Rathmann fest.

Der künftige Festival-Geschäftsführer möchte das Angebot für am Musikjournalismus interessierte Schüler im kommenden Jahr aufrechterhalten, die "Schreibwerkstatt" dann aber etwas strecken, damit das Arbeiten für Teilnehmer und Trainer entspannter wird. Eine Woche sei recht knapp gewesen.

(NGZ)
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