Dormagen NGK gewinnt Fair-Trade-Preis in Berlin

Dormagen · Der bundesweite Erfolg der Schülerfirma aus Knechtsteden wurde mit 1000 Euro und einer Plakette belohnt.

 Fröhliche Heimreise im Zug aus Berlin: die NGK-Sieger (v.l.) Vincent Jansen, Jochen Siller, Jan Felix Neukirchen, Frederik Roßbach, Alexander Heinen.

Fröhliche Heimreise im Zug aus Berlin: die NGK-Sieger (v.l.) Vincent Jansen, Jochen Siller, Jan Felix Neukirchen, Frederik Roßbach, Alexander Heinen.

Foto: NGK

Die Freude war groß, als jetzt bei der Preisverleihung der "Fair-Trade-Award 2018" in Berlin an die Schülerfirma des Norbert-Gymnasiums in Knechtsteden (NGK) verliehen wurde. Sie bietet fairgehandelte Naschwaren in einem Süßigkeitenautomaten der Schule an und vertreibt einen fair gehandelten Knechtsteden-Kaffee. Damit hatte sie sich in der Kategorie "Nachwuchs" gegen zwei andere Nominierte durchgesetzt und gewann die begehrte Holzplakette - aus recyceltem Holz - und ein Preisgeld in Höhe von 1000 Euro. "Wir dachten, die Einladung nach Berlin wäre der Preis", erzählt Jochen Siller, der Initiator und Betreuungslehrer der Schülerfirma für fairen Handel ist. Stellvertretend für die rund 20 Mitglieder nahmen vier Vertreter und Siller den Preis entgegen.

Sie waren bereits einen Tag vor dem Gala-Abend nach Berlin gereist und hatten die Hauptstadt erkundet. Am Tag der Preisverleihung fand zusätzlich noch die Internationale Fair-Trade-Konferenz statt, bei der unter anderem die Fair-Trade-Chefin von Afrika anwesend war. Der Höhepunkt des Tages war aber mit Sicherheit die von Anke Engelke moderierte Preisverleihung. "Sie hat wirklich toll durch den Abend geführt", findet Siller. Für die circa 230 Gäste war alles ganz festlich dekoriert worden.

Vor der Verkündung der Platzierungen wurden kurze Filme gezeigt, die die Nominierten vorstellten. "Nach den Filmen waren wir sehr unsicher, ob es reichen würde", berichtet Siller. Nachdem die Plätze zwei und drei vergeben waren, war aber klar: Der erste Platz geht an die Schülerinnen und Schüler der Fairtrade-Firma des NGK.

"Es ist ein so einfacher Weg: Wenn man etwas mehr Geld investiert und Fair-Trade-Produkte kauft, kann man Kleinbauern zu einem besseren Leben verhelfen", erzählt Frederik (18). Das war auch einer seiner Hauptgründe, um vor eineinhalb Jahren der Schülerfirma beizutreten. "Die Nominierung und vor allem die Auszeichnung motivieren zum Weitermachen", fügt er noch hinzu.

Anke Engelke moderierte den "Fair-Trade-Award" bereits zum vierten Mal. Sie bezeichnet sich selbst als engagierte Verbraucherin von Fair-Trade-Produkten. Alle Nominierten wurden auf der Bühne von ihr "witzig interviewt", erzählt Siller. "Es ging zum Beispiel auch um nicht ganz passendes Schuhwerk für den Abend." Frederik pflichtet ihm bei: "Sie ist offen und lustig. Der Abend war sehr cool." Siller weiß, dass die Auszeichnung zur kontinuierlichen Arbeit einen wichtigen Beitrag leistet, "da so jüngere Schüler motiviert werden, der Firma beizutreten und die Arbeit fortzuführen."

"Wir sind durch die Schülerfirma einfach noch stärker für die Probleme wie unfaire Handelsbeziehungen und Kinderarbeit sensibilisiert worden", erzählt Frederik. "Einen kleinen Beitrag zur Beseitigung dieser Missstände zu leisten und gleichzeitig unternehmerische Erfahrungen in einer Schülerfirma zu sammeln, ermuntert uns immer wieder, den Gedanken Fair-Trade durch unsere vielfältigen Aktionen zu verbreiten." Die 1000 Euro Preisgeld will die Schülerfirma in vielfältige Aktionen investieren.

Bevor es zurück nach Hause - in den Alltag - ging, gratulierten den weitgereisten Schülern noch Ex-Gesundheitsminister Hermann Gröhe und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller.

(NGZ)
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