Dormagen Neues Theater macht das Kulturangebot rund
Dormagen · Dormagen hat seit Freitag mit dem Kammertheater nun ein eigenes Theater - initiiert, aufgebaut und betrieben vom "M&M-Theater". Ein eigenes Theater - das bereichert das hervorragende kulturelle Angebot in Dormagen noch mehr.
Die Initiatoren Misiorny und Müller, die als "M&M-Theater" die Dormagener als Schauspieler, Autoren und Regisseure begeistert haben, konnten nun ihren Traum vom eigenen Theater verwirklichen. Monatelang hatten sie geplant, mit Handwerkern organisiert und auch selbst kräftig mitangepackt, um das rund zehn Jahre leerstehende alte Kino am Niederfeld in ein Theater-Schmuckstück zu verwandeln: helle, freundlich gestaltete Foyer-Räume mit Kirchenbänken als Sitzgelegenheit und einem gemütlichen Bar-Bereich - und ein Theaterraum mit toller Sicht und Akustik auf die Bühne. Und dabei hatten sich die Arbeiten bis zum Schluss hingezogen - die 95 roten Stühle wurden sogar erst am Morgen der Eröffnung angeliefert. Doch das alles hat die beiden Theatermacher nicht lange irritiert. "Wir sind sehr froh, dass es so schön geworden ist", sagte Sabine Misiorny. Ihr Mann Tom Müller bedankte sich bei allen Beteiligten, so auch bei der Eigentümer-Familie Reimer, die die Sanierung mitbetrieben hatte. "Wir freuen uns sehr darauf, den Dormagenern und anderen Gästen unterhaltsame Abende zu bieten," wies Müller auf die für jeden Freitag und Samstag fest eingeplanten Komödien-Vorstellungen hin. Auch die Eröffnungsabend-Gäste waren begeistert vom neuen Theater: "Das ist sehr schön geworden", sagte Vize-Bürgermeister Hans Sturm. "Hoffentlich bekommt das Kammertheater auch genügend Zulauf, es ist eine wunderbare Einrichtung", sagte Cornelia Ditz.
Theater gespielt wurde am Eröffnungsabend auch - und wie: Die beiden Dormagener Schauspieler Heidi Ruetz und Haka Linß zeigten "Mitten ins Herz" als viel umjubelte Premiere, die zu Recht viel Szenenapplaus und Lacher erhielt. Der "Vom Winde verweht"-Fan Sieglinde möchte, dass Notdiensttechniker Winfried (Fachmann für 16-er Dübel) den Fernseher repariert - und tauscht mit ihm Film-Zitate und persönliche Ansichten über die richtige Schriftart (kursiv - gilt für Kontaktanzeigen wie für Grabsteine) aus. Bei gegenseitiger Sympathie kommt sie glatt von Selbsttötungsvarianten ab, die ihr Winfried mit viel Phantasie madig macht.
Die Zuschauer konnten in der Pause entscheiden, ob sie ein tragisches Ende oder das "Happy End" sehen wollten - mehr wird nicht verraten. Wer Heidi Ruetz und Haka Linß in "Mitten ins Herz" sehen möchte, hat vor der Sommerpause am 5., 6., 12. und 13. Juni im Kammertheater die Gelegenheit dazu.