Dormagen Neuer Sänger überzeugt Publikum

Dormagen · "Queen geht immer" - die "Queen Kings" spielten in der ausverkauften "Kulle".

Freddie Mercury selbst eröffnet die Show: "It's a beautiful day, I feel good, I feel fine, no one's gonna stop me now" knallt es aus den Boxen in den dunklen Saal. Ein Statement für den Abend: Den Fans in der ausverkauften "Kulle" stehen zwei Stunden großartiger und exzellent gemachter Livemusik bevor. Die "Queen Kings" gastieren in Dormagen, nicht zum ersten Mal, aber erstmals mit ihrem neuen Frontmann Sascha Krebs, der zu Jahresbeginn die Nachfolge von Mirko Bäumer angetreten hat. Spot an, und Krebs legt los mit einer Mercury-Solonummer: "I was born to love you", eher tanzbar als rockig, stammt vom mäßig erfolgreichen Mr. Bad Guy Album. Krebs macht einen guten Job, aber erst die "Killer Queen" und "Crazy little thing called love" - big hands für Gitarrist Drazen Zalac - machen das Publikum so richtig wach.

Es folgen "Save me" und "Nevermore", eine Nummer, die, so sagen es Kenner im Publikum, mit Bäumer nur selten zu hören war. Hier kann Sascha Krebs seine Stärke voll ausspielen. Seine Stimme kann es in der Bandbreite mit der von Freddie Mercury aufnehmen. 1.200 Mal hat Krebs im Queen-Musical "We will rock you" performt. "Er hat eine gute Kopfstimme, das gefällt mir", urteilt Michael, der nach eigenem Bekunden schon an die 50 Queen Kings-Konzerte gehört hat. Man dürfe nicht den Fehler machen, Bäumer und Krebs zu vergleichen. Stimmt, denn in punkto Bühnenpräsenz war Mirko Bäumer dem exzentrischen Mercury deutlich näher als Krebs, der fast zurückhaltend wirkt. Ein Glanzpunkt der Show ist das Duett "Under Pressure", bei dem Susann de Bollier den Part von David Bowie übernimmt. "Another one bites the dust" - und wieder hat einer ins Gras gebissen. Ein Song, eine Anspielung nicht nur auf David Bowie, sondern auch auf Motörhead-Sänger Lemmy Kilmister, denn plötzlich mitten im Song ist die Bühne leer bis auf Bassist Rolf Sander, der "Ace of Spade" ins Mikro schnarrt und die Haare fliegen lässt. "In these days of cold affections, you sit by me and everything's fine" - bei "Heaven for everyone" hält sich das Pärchen nebenan, Enddreißiger und seit zwei Jahrzehnten zusammen, eng umschlungen. Queen geht immer, auch bei den Millennials, geboren, als es Mercury schon nicht mehr gab. "Tolle Show, ich kenne viele Songs und sogar die Texte", strahlt Mégane (21) aus Frankreich. Sie wird nicht enttäuscht, auch "We will rock you" und "Radio Gaga" gehören zum Set, dazu weniger bekannte Perlen wie "Is this the world we created" oder "It's late" vom Album "News of the world".

(NGZ)
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