Dormagen Neuer Chefarzt will in Dormagen eine Alterstraumatologie aufbauen

Dormagen · Viele Pläne, auch für Dormagen, hat Dr. Guido Orth, der neue Chefarzt am Kreiskrankenhaus St. Elisabeth in Grevenbroich. Weil die Geriatrie dort stets ausgelastet sei, müsste man auf Dauer die Bettenkapazität unbedingt erweitern, sagt Orth. Und: "Ich möchte auch am Krankenhaus in Dormagen eine Alterstraumatologie aufbauen, um den Patienten lange Wege zu ersparen", kündigt er an. Für den Kölner Raum werde das Dormagener Haus dadurch ein Alleinstellungsmerkmal bekommen, hofft er. Synergieeffekte mit der Dormagener Klinik sowie mit örtlichen niedergelassenen Ärzten, Apotheken und Therapeuten wolle er zu einem Netzwerk ausbauen: "Da werde ich Klinken putzen und Vertrauen aufbauen müssen", hat sich der neue Chefarzt ein umfangreiches Besuchsprogramm vorgenommen.

 Dr. Guido Orth ist der neue Chefarzt der Geriatrie.

Dr. Guido Orth ist der neue Chefarzt der Geriatrie.

Foto: Georg Salzburg

Der Geriatriechef hat zwar erst am Montag seinen Dienst angetreten, er war aber von 1996 bis 2001 bereits am Grevenbroicher Krankenhaus und kennt noch viele Mitarbeiter und natürlich das Haus. Orth ist erst 43 Jahre alt und war mit 26 Jahren als Assisistenzarzt schon davon überzeugt, dass die "Geriatrie die Königsdisziplin der Medizin ist", wie er selber sagt. Er war der jüngste Geriatrie-Chefarzt in der Helios-Gruppe. Die Geriatrie sei auch die Disziplin mit der größten Zukunft: "Für die Geriatrie kommen Patienten ab dem 70. Lebensjahr in Frage. Das bedeutet, dass wir ab 2030 die Babyboomer-Jahrgänge zu erwarten haben, die dann dieses Alter erreicht haben."

Die nächsten 30 Jahre werden laut Orth die Herausforderung schlechthin für die Geriatrie und auch für die Alterstraumatologie. In dieser Station werden die "typischen Fälle" erstversorgt, "wenn Oma oder Opa gestürzt sind". Bislang habe es da oft fast schon einen Automatismus gegeben, dass die Senioren nach stationärer chirurgischer Behandlung anschließend nicht mehr nach Hause zurückkehren konnten, sondern ins Pflegeheim mussten. "Wir werden das zwar nicht in jedem Fall verhindern können, aber unser Geriatriekonzept und das der Alterstraumatologie ist darauf angelegt, dass die Patienten ihre größtmögliche Selbstständigkeit wiedererlangen und autonom bleiben", betont der Chefarzt. Das bedeute, dem Patienten ein interdisziplinäres geriatrisches Team zur Seite zu stellen, zu dem auch Ergotherapeuten, Logopäden, Physiotherapeuten, Sozialarbeiter und Seelsorger gehören.

Während er konzeptionell auf Vielem aufbauen könne, das sein Vorgänger Professor Bernhard Höltmann mit der Geriatrie in Grevenbroich bereits aufgebaut habe, plane er noch deutliche Erweiterungen, kündigt Orth an. Das geriatrische Fachpublikum in der Region wird er im Frühjahr zu einem Symposium ins Kreiskrankenhaus Grevenbroich einladen. Höltmann steht ihm bis dahin noch zur Seite.

(NGZ)
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