Dormagen Neue Stimme für Dormagens Senioren

Dormagen · Hans-Peter Preuss hat Wolfgang Backes als Vorsitzender des Seniorenbeirates abgelöst. Der 71-Jährige strahlt Tatkraft aus und will eine ganze Reihe von Ideen umsetzen. Ein zentrales Projekt sind die sogenannten Stadtteilkümmerer.

 Hans-Peter Preuss vor dem Historischen Rathaus. Der Seniorenbeirat bietet dort an jedem 1. Freitag im Monat eine Sprechstunde an.

Hans-Peter Preuss vor dem Historischen Rathaus. Der Seniorenbeirat bietet dort an jedem 1. Freitag im Monat eine Sprechstunde an.

Foto: Lothar Berns

Sein Händedruck ist auffallend fest. Und auch sonst macht Hans-Peter Preuss den Eindruck, ein Mensch von der zupackenden Sorte zu sein. Eine gute Voraussetzung für seine neue Aufgabe: Der 71 Jahre alte Rentner und frühere Verwaltungsbeamte ist seit kurzem Vorsitzender des Seniorenbeirates Dormagen und geht das Amt mit spürbarem Elan und einigen guten Ideen an. Preuss folgt auf Wolfgang Backes, der die Führungsposition aufgegeben hat - aus gesundheitlichen Gründen, wie Preuss im Gespräch berichtet.

Er selbst gehört diesem Gremium - zu seiner Stellvertreterin wurde Ute Felske-Wirtz gewählt - zwar erst seit Juni des vergangenen Jahres an, doch in diesem Zeitraum hat er bereits einiges angestoßen. Gemeinsam mit Schriftführer Alfred Brüggemann sah er sich zum Beispiel Friedhofswege an, nachdem Nutzer von Rollatoren deren schlechte Begehbarkeit beklagt hatten. Nach einem Austausch mit Gottfried Koch, dem Leiter der Technischen Betriebe Dormagen (TBD), wurde die Situation verbessert. An der Umsetzung der Idee der "Stadtteilkümmerer", die sich in diversen Dormagener Orten als Ansprechpartner für die Anliegen älterer Menschen zur Verfügung stellen und engagieren, war Preuss ebenfalls maßgeblich beteiligt. "Die Stadtteilkümmerer haben wir jetzt schon an sieben Standorten", erzählt er nicht ohne Stolz, "in Dormagen-Mitte, Delrath, Stürzelberg, Hackenbroich, Zons, Horrem und Straberg. Das funktioniert schon sehr gut." Dennoch sei es nicht einfach, Menschen für diese Aufgabe zu gewinnen, zumal es sich um Personen handeln sollte, die sich mit ihrem Stadtteil identifizieren. "Alle Ortsteile abdecken zu wollen, wäre deshalb zurzeit zu hoch gegriffen", weiß Preuss.

Nichtsdesotrotz hofft er, möglichst viele Pläne im Interesse der älteren Dormagener verwirklichen zu können. Die Nahversorgung mit Lebensmitteln sei beispielsweise ein Thema, das viele Senioren beschäftige, aktuell besonders in Delrath, erzählt er: "Da gibt es eine Lücke, und niemand kümmert sich darum." Die Politik mit ins Boot zu holen, sei mitunter eine schwierige Sache, aber davon lasse er sich nicht abschrecken. "Ältere Menschen tragen ihre Probleme in der Regel nicht im Rathaus vor. Der Seniorenbeirat kann zwar keine Wunder vollbringen, aber die größte Herausforderung der Zukunft für uns wird es sein, die Anliegen unserer Klientel durchzusetzen, besonders gegenüber Rat und Verwaltung. Denen nehmen wir dann sogar ein bisschen Arbeit ab", glaubt Preuss.

Den Seniorenbeirat sieht er insgesamt auf einem guten Weg. "Es geht aufwärts bei uns, wir haben einige engagierte neue Mitglieder", meint er. 16 Personen gehören dem Gremium aktuell an, bis zu 20 können und sollen es werden. An Arbeit mangelt es nicht. Preuss kann sich vorstellen, das Angebot an Vorträgen zu Themen wie behindertengerechtem Wohnen, Testament und Patientenverfügung auszubauen, Probleme im Nahverkehr anzusprechen und die Geselligkeit zu fördern. Sogar ein Fahrtraining für Ältere schwebt ihm vor.

(NGZ)
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