Dormagen Neue Sammlung für das Kreismuseum

Dormagen · Beatrix Vater-Dobberstein, die Witwe des Krefelder Künstlers Axel Vater, überlässt der Einrichtung in Zons einen reichhaltigen Fundus von Jugendstilobjekten. Darunter befinden sich Fliesen, Vasen und Möbelstücke.

 Landrat Hans-Jürgen Petrauscheke (Mitte) und Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes dankten Schenkerin Beatrix Vater Dobberstein. Rechts im Bild ein Jugendstil-Schränkchen.

Landrat Hans-Jürgen Petrauscheke (Mitte) und Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes dankten Schenkerin Beatrix Vater Dobberstein. Rechts im Bild ein Jugendstil-Schränkchen.

Foto: Lothar Berns

Das Krefelder Biologin Beatrix Vater-Dobberstein und ihr Ehemann, der Künstler Axel Vater, waren leidenschaftliche Sammler von Jugendstilobjekten. Sie begeisterten sich insbesondere für Fliesen und Glas, aber auch Möbelstücke weckten ihr sammlerisches Interesse. Nun hat die Witwe des bildenden Künstlers Axel Vater das Kreismuseum Zons mit einer ganz wunderbar in das Profil des Kreismuseums Zons passenden Sammlung beschenkt. Der Schenkungsvertrag wurde feierlich durch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke und den Kreis-Kulturdezernenten Tillmann Lonnes unterzeichnet und somit die Überführung der Objekte in die Obhut des Museums besiegelt.

"Nirgendwo sind diese Sachen so gut aufgehoben wie in einem Museum für Angewandte Kunst, das sich durchaus auf diese Epoche spezialisiert hat", bekräftigte Beatrix Vater-Dobberstein. Und fügte hinzu: "Ich bin glücklich, dass auf diese Weise auch die Möbel an einen guten Ort gekommen sind."

Die Sammlung beinhaltet neben der extensiven Fliesensammlung 19 Vasen und einen Lampenschirm, mit sowohl französischen, belgischen als auch tschechischen Stilistiken, von namhaften Entwerfern wie Marie Kirschner und Jean Beck, auch ein kleines, aber feines Konvolut an Möbeln. Unter anderem ein Schränkchen von einer französischen Manufaktur - wie von Museumsleiterin Anna Karina Hahn zu erfahren war - , zudem ein Stuhl im William-Morris-Design. Auch ein kleines Schränkchen von J. Schwarz aus Nürnberg nach einem Entwurf von Carl Sigmund Luber bereichert nun die Sammlung des Zonser Museums, in das sogar - wie passend - kunstvolle Fliesen eingearbeitet sind.

"Einen kleinen Teil der Schenkung können Sie jetzt schon anschauen", erklärt Hahn interessierten Besuchern. In dem Eingangsbereich sind bereits zahlreiche Glasobjekte zu bewundern. Auch andere Teile der Sammlung Vater-Dobberstein waren zuvor als Leihgabe in Ausstellungen des Museums gezeigt worden.

Neben rund 900 Fliesen unter dem Titel "Mit Ecken und Kanten - Jugendstilfliesen aus der Sammlung Beatrix und Axel Vater", war auch ein Teil der Möbel schon zu sehen. Im Rahmen einer Ausstellung zu Messing im Jugendstil wurde außerdem bereits eine Art déco-Sitzgruppe gezeigt. "Die war auch mit in der Schenkung dabei", berichtet die Museumsleiterin.

"Wir freuen uns unwahrscheinlich, dass die Sammlung jetzt zu uns kommt, weil Jugendstil ja unheimlich viele Facetten hat", schwärmt Hahn und ergänzt: "Gerade, wenn man sich ein bestimmtes Thema aussucht, dann kann man auch zeigen, wie vielfältig das ist."

Die Exponate sollen in den nächsten Jahren in verschiedenen Kontexten präsentiert werden. "Wir sind auch sehr froh, dass wir die Schenkung erhalten haben, das ist eine sehr gute Ergänzung für die bisherige Sammlung in unserem Hause", dankte auch Kreiskulturdezernent Tillmann Lonnes für die großzügige Gabe.

(NGZ)
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