Dormagen Neue Lehrerinnen vor dem Schulstart

Dormagen · Ferien adé - heute beginnt das neue Schuljahr. Für die i-Dötzchen beginnt es erst morgen. In Dormagen werden 548 Mädchen und Jungen eingeschult. Neu an Dormagens Schulen starten auch zwölf Lehrkräfte. Wir stellen drei vor.

Theodor Lindner ist zufrieden. Der Schulleiter des Bettina-von-Arnim-Gymnasiums hat seine Mannschaft komplett. 72 Lehrkräfte gehören zum Kollegium an der Haberlandstraße. Sieben Vorstellungsgespräche hat Lindner geführt. Ein Kollege fängt ganz neu am BvA an, zwei haben bereits Berufserfahrung und wurden ans BvA versetzt, vier weitere vertreten Kollegen, die in Elternzeit sind. "Der Unterricht kann ab heute in vollem Umfang stattfinden", sagt der Schulleiter und ergänzt: "Einige Lehrer werden zusätzlich zu ihrem Stundenkontingent Arbeitsgemeinschaften anbieten." Als Beispiele nennt er eine Band- sowie eine Robotics-AG. Dass den Schülern auch außerhalb des Pflichtunterrichts einiges offeriert wird, darauf legen mittlerweile die Eltern großen Wert und fragen nicht selten bereits bei der Anmeldung danach.

Laut Bezirksregierung werden ab morgen zwölf neue Lehrkräfte im Dormagener Stadtgebiet eingesetzt. Vier davon unterrichten an Grundschulen, drei an der Sekundar-, eine an der Gesamtschule, drei an den Gymnasien sowie eine am Berufskolleg. Zusätzlich kündigt Karin Roth-Junkermann vom Schulverwaltungsamt des Rhein-Kreises eine zusätzliche Sonderpädagogin für eine Grundschule an. Die Hermann-Gmeiner-Hauptschule sowie die Realschule am Sportpark, die beide auslaufen werden, haben dementsprechend keine neuen Pädagogen zu begrüßen. Auch an die Schule am Chorbusch, eine Förderschule in Trägerschaft des Rhein-Kreises, die erst im vergangenen Jahr mit der Martin-Luther-King-Schule in Grevenbroich zusammengelegt worden war, kommen keine neuen Lehrer.

Delia Reinhard weiß noch nicht, wer zu ihrer Klasse gehören wird. Das entscheidet sich in der nächsten Woche. Denn in der Sekundarschule werden die neuen Schüler erst in der zweiten Woche den Klassen zugeordnet. Die Lehrer wollen vorher erst beobachten, wer am besten zum wem passt. Delia Reinhard freut sich auf ihre neue Aufgabe. Erst Ende April hat sie ihr Referendariat in Krefeld beendet, dann sechs Wochen als Vertretung in Frechen gearbeitet. Und nun ihre erste feste Stelle in Dormagen bekommen, und das an einer Schule, die erst ein Jahr alt und im Aufbau ist. "Dass wir hier so mitgestalten können, ist sehr reizvoll", sagt die 30-Jährige, die in Köln Englisch und Biologie studiert hat. Dass an der Sekundarschule auch viel Wert auf Arbeitsgemeinschaften gelegt wird, hat sie bereits festgestellt und plant, im kommenden Jahr wenn möglich ein Schulgarten-Projekt anzubieten. "Klasse finde ich, dass hier zwei Lehrer ein Klassenleitungs-Team bilden", sagt die junge Frau, die in der Eifel aufgewachsen ist.

Katharina Strauch ist im Sauerland aufgewachsen. Studiert hat die 28-Jährige Mathematik und evangelische Theologie in Wuppertal. Ihre Referendariat machte sie in Mönchengladbach und erhielt danach eine befristete Vertretungsstelle an der Theodor-Angerhausen-Schule. "Als hier eine Stelle frei wurde, habe ich mich sofort beworben", sagt sie. Sie wurde genommen und ist seit wenigen Tagen Beamtin. Heute trifft sie Altbekannte wieder. Denn Katharina Strauch wird die Klasse, die sie im vergangenen Jahr übernommen hat, weiter als Klassenlehrerin leiten. An ihrer Schule schätzt sie vor allem die gute Stimmung im Kollegium. "Das ist viel wichtiger als ein kurzer Arbeitsweg", sagt sie. Neben Mathematik und Religion unterrichtet die begeisterte Ski- und Snowboardfahrerin noch Deutsch, Sachkunde und Kunst. Nächste Woche wird sie mit ihrem vierten Schuljahr eine Woche auf Klassenfahrt in die Eifel reisen. "Ich bin schon aufgeregt, weil ich das erste Mal für solch eine Tour verantwortlich bin", gesteht sie.

Bettina Dresemann lebt bereits seit acht Jahren in Stürzelberg. Englisch und Spanisch hat die 43-Jährige studiert und wird die Fächer ab heute auch am Bettina-von-Arnim-Gymnasium unterrichten. Zwei Jahre hat sie mit ihrer Familie in Detroit gelebt, weil ihr Mann dorthin versetzt worden war. "Da war es für mich klar, dass ich mit unseren beiden Kindern mitgehe", erzählt sie. In Detroit unterrichtete sie an einer deutschen Sprachenschule amerikanische und deutsche Schüler. Bevor die Familie umzog, fuhr Bettina Dresemann drei Jahre montags bis freitags nach Grevenbroich. Ihr Arbeitsplatz dort war das Erasmus-Gymnasium. "Als wir aus Amerika zurückkehrten, wollte ich aber näher an meinem Wohnort arbeiten", sagt sie. Das auch, weil ihre Kinder ab heute in die Zonser Grundschule gehen. Ihr Vorstellungsgespräch mit Schulleiter Lindner führte sie von Detroit übrigens am Telefon. Nun freut sie sich auf die neue Herausforderung. Und in Dormagen fühlt sie sich jetzt wieder "richtig zu Hause".

(NGZ)
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