Dormagen Nach Diebstählen: Gefängnis für Flüchtlinge

Dormagen · Zwei Marokkaner, die in der Unterkunft Beethovenstraße lebten, haben etliche Straftaten begangen.

Das Amtsgericht Neuss hat zwei Flüchtlinge, die in der Unterkunft an der Realschule am Sportpark lebten, zu jeweils einem Jahr Gefängnis verurteilt. Die beiden Männer hatten in Dormagen und Umgebung mehrere Autos aufgebrochen und Ladendiebstähle begangen. Den Behörden gegenüber hatten die Marokkaner gleich mehrere unterschiedliche Ausweise und Namen präsentiert.

Die beiden 20 und 27 Jahre alten Männer waren jeweils rein aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland gekommen, Not und Verfolgung spielten in ihrem Fall keine Rolle. Das räumten beide vor Gericht auch ein. Mit Hilfe von Schlepperbanden waren die Marokkaner nach Deutschland gekommen und hatten schließlich in der Unterkunft an der Realschule Unterschlupf gefunden. Trotz täglicher Versorgung mit Essen und Kleidung entschlossen sich die beiden Flüchtlinge, auf Beutezug zu gehen. In Dormagen brachen sie zwei Autos auf, klauten Navigationsgeräte und Tankkarten.

Der 20-Jährige beging außerdem mehrere Ladendiebstähle. "Ich wollte was zum Anziehen, mein Taschengeld, was ich von den Behörden bekommen hatte, reichte nicht", meinte der junge Mann. "Sie kommen nach Deutschland, bekommen eine Übernachtungsmöglichkeit, Essen, Kleidung und Geld. Und trotzdem haben Sie nichts Besseres zu tun, als Diebstähle zu begehen?", wollte Richter Heiner Cöllen wissen. Obendrein kam heraus, dass beide Männer möglicherweise doppelte finanzielle Unterstützung kassiert haben.

So sollen sie sich in verschiedenen Städten unter unterschiedlichen Namen als Asylbewerber gemeldet haben. Ob tatsächlich mehrfach Taschengeld in dreistelliger Höhe monatlich geflossen ist, wird noch geprüft. Am Ende entschuldigten sich die Angeklagten für ihre Taten. Beide Flüchtlinge müssen mit ihrer Abschiebung rechnen. Gegen das Urteil kann Berufung eingelegt werden.

(mape)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort