Dormagen Mutmaßliche Römer-Relikte im Boden stoppen Baupläne

Dormagen · In Nievenheim wird ein kleiner Bebauungsplan aufgehoben, weil sich in dem Bereich mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Bodendenkmal befindet. Die Mitglieder des Planungs- und Umweltausschusses folgten in ihrer jüngsten Sitzung einer entsprechenden Empfehlung der Dormagener Stadtverwaltung. Das Planverfahren für die gut 400 Quadratmeter große Fläche wird eingestellt.

 Im Römerkeller sind viele archäologische Funde zu sehen.

Im Römerkeller sind viele archäologische Funde zu sehen.

Foto: JAZ

Es geht um einen Bereich "Am Schwimmbad", für den der Aufstellungsbeschluss im September 2013 vom Planungs- und Umweltausschuss mehrheitlich gefasst worden war. In der Nähe dieses Areals, am Dörerweg sowie im Kreuzungsbereich Dörerweg/Am Schwimmbad habe es bereits Funde aus der Römerzeit gegeben, erinnert die Stadt. Für Dormagen nichts Ungewöhnliches. Zuletzt waren auch in Mitte wieder Funde gemacht worden, zum Beispiel an der Römerstraße.

Für den Bereich "Am Schwimmbad" hatte das Amt für Bodendenkmalpflege beim Landschaftsverband Rheinland im Juli 2014 mitgeteilt, dass es an dieser Stelle Überreste einer Villa Rustica (Landgut im Römischen Reich) vermutet. Und weil der Landschaftsverband Rheinland inzwischen verstärkt dazu übergeht, Fundstellen nicht nur zu dokumentieren, sondern auch zu erhalten, könnte das Plangebiet unter Schutz gestellt werden. Für die Stadt bzw. für einen Investor oder Bauherrn würde sich daraus ein nicht unerhebliches Risiko ergeben.

Wer durch ein Bauvorhaben in Baudenkmäler oder archäologische Fundplätze eingreift, muss die Kosten für die Untersuchung und die wissenschaftliche Dokumentation tragen. Denn mit der Novellierung des Denkmalschutzgesetzes im Juli 2013 ist das Verursacherprinzip eingeführt worden. Das könnte die Entwicklung der Fläche mit dem zu erwartenden Verkaufserlös unrentabel machen.

(NGZ)
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