Dormagen Musiker liebt die Ruhe im Tannenbusch

Dormagen · Sven Jungbeck unterrichtet an der Musikschule Spicks in Nievenheim und ist Mitglied der Band "J J&The Acoustic Machine". Entspannung findet der 31-Jährige im Delhovener Naherholungsgebiet, das er schon seit Kindertagen schätzt.

Dormagen: Musiker liebt die Ruhe im Tannenbusch
Foto: "Tinter, Anja (ati)"

Es regnet leicht an diesem Morgen, doch Sven Jungbeck kommt trotzdem in kurzer Hose zum Treffpunkt am Waldgasthaus Tannenbusch. Gleich wird er seine Laufrunde um den Tierpark in Angriff nehmen - wie an zwei anderen Tagen in der Woche auch. "Ans Laufen bin ich durch meinen Vater gekommen, schon als Kind", erzählt der locker und sympathisch auftretende 31-Jährige, der in Arnheim Musik studiert hat und an drei Tagen in der Woche an der Nievenheimer Musikschule Spicks unterrichtet.

Mit Kindheitserinnerungen hat es auch zu tun, dass er den Tannenbusch seinen Lieblingsplatz in Dormagen nennt. "Schon als ich noch klein war, bin ich oft mit Oma und Opa und meinen Eltern hierhin gekommen", sagt Jungbeck, der in Dormagen geboren wurde, beim TSV Fußball spielte und am Bettina-von-Arnim-Gymnasium (BvA) sein Abitur machte. "Ich finde den Wald im Tannenbusch besonders schön. Und natürlich die Tiere." Die Wildschweine mag er ("Die sind ja auch sowas wie das Wahrzeichen des Wildparks"), Fuchswelpen konnte er beobachten - doch sein Liebling ist seit jeher der Pfau. "Der hat mich schon als Junge fasziniert. Von dem wollte ich immer gerne eine Feder haben."

Jungbecks musikalische Wurzeln liegen zwar nicht im Tannenbusch, sondern in seiner Familie und bei seinem heutigen Arbeitgeber, der örtlichen Musikschule. Aber über die Lehreinrichtung gibt es dann doch wieder eine Verbindung zu seinem Lieblingsplatz. "Ich hatte hier mit der Musikschule meinen ersten öffentlichen Auftritt bei einer Veranstaltung für den Tannenbusch. Das muss Ende der 1990er Jahre gewesen sein. Ich hab' Gitarre gespielt - gefühlt vor sieben Leuten", erinnert sich der 31-Jährige und lacht.

Inzwischen ist der Kreis seiner Zuhörer deutlich größer geworden. In der Band "JJ&The Acoustic Machine", seinem zweiten beruflichen Standbein, spielt er Mandoline und Gitarre und tingelt durch Deutschland und Europa. Gerade arbeitet die fünfköpfige Truppe, zu der neben Nico Stallmann und Axel Steinbiss in Jost Schiefer (Stürzelberg) und Markus Callejon (Zons) zwei weitere Dormagener gehören, an ihrem zweiten Album. Es soll 2016 erscheinen. Noch in diesem Jahr will Jungbeck ein Solo-Album veröffentlichen.

Rund 150 Shows und Gigs, an denen er beteiligt ist, kommen übers Jahr zusammen. Die meisten Auftritte finden an Wochenenden statt, die Jungbeck folglich selten zu Hause verbringt. "Ich lerne zwar gerne immer wieder neue Städte kennen, aber meinen Wohnort habe ich bewusst weiterhin in Dormagen", erzählt er. Und das nicht nur, weil seine Frau Nadja als Erlebnispädagogin eine Stelle im Raphaelshaus hat. "In Dormagen finde ich einfach Ruhe und Entspannung - und das eben ganz besonders im Tannenbusch", sagt Sven Jungbeck. Ungefähr drei Mal in der Woche zieht es ihn an seinen Lieblingsplatz.

Ein bisschen Abwechslung kann trotzdem nicht schaden, findet er zumindest bei seinem Besuch an diesem Tag. "Heute laufe ich mal nicht meine gewohnte Runde", entscheidet er spontan - und schlägt einen neuen Weg ein.

(NGZ)
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