Dormagen Modellbauclub sucht dringend neuen Standort

Dormagen · Stürzelberger haben jetzt eine "Task Force" gegründet. Erste Gespräche mit Grundstückseigentümern wurden geführt.

 Mit viel Liebe zum Detail gebaut - die Modellflieger, deren Spannweite bis zu sechs Metern beträgt.

Mit viel Liebe zum Detail gebaut - die Modellflieger, deren Spannweite bis zu sechs Metern beträgt.

Foto: B. Heilmann

Der Countdown läuft, und obwohl es noch kein konkretes Datum gibt, sind die Mitglieder des Stürzelberger Modellbauclubs längst in Alarmbereitschaft: Denn nach gut 40 Jahren müssen sie ihren Standort am Stüttger Weg bald verlassen. 2017 soll Schluss sein. Dann können die aufwendigen Modelle nicht mehr von dem zwei Hektar großen Gelände starten und landen. Denn dessen Besitzer, RWE, will die Flächen parzellieren, erschließen und als Gewerbeflächen veräußern. Die Kündigungsfrist ist vertraglich geregelt, sie betrage drei Monate, sagt Vereinspressewart Hans-Joachim Wetzler. "Vielleicht können wir auch noch bis Mitte 2017 hier bleiben", so Wetzler. Dennoch: Kümmern müssen sich die Vereinsmitglieder, denn auch, wenn ein geeignetes Grundstück gefunden ist, ist der Umzug des vereinseigenen Gartenhauses, das abgebaut werden müsste, das kleinste Problem. Wesentlich arbeitsintensiver wird es sein, eine entsprechende Aufstiegserlaubnis zu bekommen. "Dazu müssen verschiedene Anträge gestellt werden", erklärt Wetzler. Zunächst bei der Unteren Landschaftsbehörde (Rhein-Kreis), dann bei der Unteren Luftaufsichtsbehörde (Bezirksregierung Düsseldorf). Das alles dauert. "Wir haben jetzt eine Task Force gebildet, die sich mit der Suche nach einem neuen Grundstück befasst", sagt Wetzler. Einige Gespräche seien bereits geführt worden, bis jetzt auf Dormagener Stadtgebiet. Ergibt sich etwas, werden die Modellbauer auf alle Fälle den Standort "Stüttger Weg" verlassen, auch dann, wenn RWE die Verlängerung des Pachtvertrages über 2017 anböte.

"Das Gebiet ist wunderschön, wir fühlen uns dort sehr wohl, wissen aber, in naher Zukunft müssen wir weg", sagt Hans-Joachim Wetzler. Daher könnte es durchaus sein, dass das Anfliegen am vergangenen Samstag das letzte an gewohnter Stelle war. Wieder war es für einige der Maschinen der erste Flug. "Über den Winter haben viele Modellpiloten in ihrem Bastelkeller neue, zum Teil sehr anspruchsvolle Projekte realisiert", sagt Hartmut Schmalow, Vorsitzender des Vereins, der 130 Mitglieder hat. "Allerdings keine Frauen", wie Wetzler bemerkt. Die "jüngsten Männer" sind acht Jahre, die ältesten über 80.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort