Dormagen Mit 80 Jahren auf der Messe für junge Kunst

Dormagen · Die 80-jährige Helga Gendriesch aus Dormagen ist in die "Kölner Liste" aufgenommen worden. Bei der Messe wird parallel zur Art Cologne zeitgenössische Kunst gezeigt.

Helga Gendriesch lässt sich nicht unterkriegen. Obwohl sie schon einige Schicksalsschläge getroffen haben, darunter eine schwere Erkrankung, die sie inzwischen überwunden hat, stellt sich die Künstlerin aus dem Dormagener Malerviertel einer neuen Herausforderung. Mitte der kommenden Woche wird sie in der 4000 Quadratmeter großen Halle XPost am Gladbacher Wall in Köln zwölf ihrer großformatigen Werke aufhängen, um sie bei der vierten Ausgabe der Kunstmesse "Kölner Liste" zu zeigen. Die Veranstaltung läuft vom 28. bis 30. April (Eröffnung ist schon am 27. April) - in der wohl wichtigsten Kunstwoche des Jahres in der Domstadt, parallel zur renommierten Art Cologne. Und während bei der Art Cologne vorwiegend hochpreisige Werke präsentiert und angeboten werden, steht bei der "Kölner Liste", quasi als Ergänzung, bezahlbare zeitgenössische Kunst im Vordergrund.

Was keineswegs heißt, dass diese nicht ebenfalls von hoher Qualität ist. Helga Gendriesch befindet sich mit ihren Kreationen in der Gesellschaft von teils namhaften Galerien und Künstlern aus dem In- und Ausland. "Viele Werke der vergangenen Kölner Listen finden sich inzwischen weltweit in renommierten Sammlungen oder Museen und sind auf den großen Kunstmessen in Miami, Madrid, Hongkong oder New York zu sehen", heißt es auf den Internetseiten der Kölner Liste (www.koelner-liste.org).

Helga Gendriesch lässt die Veranstaltung auf sich zukommen - und sich vom Ergebnis überraschen. "Mal sehen, was mir die Teilnahme bringt", sagt sie. "Ich bin sehr gespannt, welche Chancen sich daraus für mich ergeben." Allein schon die Aufnahme in den illustren Kreis macht sie stolz und bereitet ihr Freude, das merkt man ihr an.

Um ausreichend Platz für ihre Bilder zu haben, hat sie in der Ausstellungshalle eine 20 Quadratmeter große "Koje" gemietet. Ganz bewusst beschränkt sie sich auf eine vergleichsweise kleine Auswahl. "Weniger ist oft mehr", lautet ihr Credo.

Zu den Besonderheiten ihres Schaffens gehört, dass sie praktisch nur mit der Walze arbeitet - zum Beispiel in Öl und in Acryl. Die diplomierte Volkswirtin, die früher für das statistische Bundesamt gearbeitet hat und erst jenseits der 50 mit der Malerei begann, ist außerordentliches Mitglied im Düsseldorfer Künstlerverein Malkasten und stellte in der Vergangenheit unter anderem im Ballhaus im Düsseldorfer Nordpark sowie in den Räumlichkeiten des Kölner Haus- und Grundbesitzervereins aus. Schon seit drei Jahren sind ihre Bilder im Kölner St.-Elisabeth-Krankenhaus im Stadtteil Hohenlind zu sehen. Dort ist die Dormagenerin selbst einmal Patientin gewesen.

(NGZ)
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