Dormagen Malteserstift für klimafreundliche Bauweise prämiert

Dormagen · Das Pflegeheim St. Katharina ist der 133. von 1000 "Schritten in die Zukunft" des Umweltschutz-Projekts KlimaExpo.NRW.

 Mit Schuhabdrücken wurde das Malteserstift St. Katharina von Heinrich Dornbusch (mit Yvonne Axler-von Berg,Andreas Nordhoff, v.l.) geehrt.

Mit Schuhabdrücken wurde das Malteserstift St. Katharina von Heinrich Dornbusch (mit Yvonne Axler-von Berg,Andreas Nordhoff, v.l.) geehrt.

Foto: Salzburg

Als "Solarsiedlung Dormagen" wurde gestern das Malteserstift St. Katharina in Hackenbroich als besonders gutes Beispiel für innovativen Umweltschutz durch die Initiative "KlimaExpo.NRW" des Landes ausgezeichnet. Damit ist das Seniorenheim mit Passivhausstandard der 133. von 1000 "Schritten in die Zukunft". Symbolisch wurden diese Schritte durch Schuhabdrücke der Projektpartner, Architektin Yvonne Axler-von Berg und Andreas Nordhoff, Institut für Bauen und Nachhaltigkeit, verbildlicht.

"Es kommt nicht alle Tage vor, dass wir in Dormagen eine Umweltauszeichnung durch das Land entgegennehmen können", sagte Bürgermeister Erik Lierenfeld. Überschusswärme, die im Sommer über die Solaranlage gewonnen wird, wird in einem "Wärmesee", einem Wasserspeicher unter dem 2011 fertiggestellten Gebäude, aufgefangen. Das lobte auch Jochen Schrey, Malteser-Bereichsleiter für Wohnen und Pflege: "Als Betreiber des Hauses freuen wir uns über schonende Ressourcen und eingesparte Energiekosten." Die 25 Grad Celsius des "Wärmesees" erinnerten ihn an die Werte des See Genezareths.

Auch Lierenfeld lobte die fortschrittliche Technik des "Wärmesees": "Das Pflegeheim in Passivbauweise unterschreitet die Grenzen der Energiesparverordnung um mehr als 75 Prozent." Der Heizwärmebedarf des Gebäudes liegt bei 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr - 65 wären die Grenze nach der Energiesparverordnung. Das umweltschonende Bauen sei jedoch nicht nur bei den späteren Energiekosten günstiger als eine konventionelle Bauweise, sondern - wie das Beispiel des Malteserstiftes zeige - bereits bei der Bau-Erstellung, so Lierenfeld. Rund 16 Prozent Nettobaukosten sparten die Bauherren der Conesta Consulting & Real Estate auch durch ein besonderes Lüftungskonzept und monolithische Bauweise mit Ytong-Steinen.

Die beiden Projektpartner, Architektin Axler-von Berg und Andreas Nordhoff, erläuterten den Bau des Malteserstifts, zu dem bereits 2001 die erste Idee entstanden war. "Dabei hat uns Karl Kress sehr unterstützt", dankte die Architektin dem anwesenden CDU-Ratsherrn.

15 Jahre später folgte die Anerkennung als der 133. Schritt zu mehr Umweltschutz, wie der Geschäftsführer von KlimaExpo.NRW, Heinrich Dornbusch, erklärte: "Wir suchen spannende und nachhaltige Projekte, die sich als Vorbild für andere eignen." Dabei belohne seine bis 2022 angelegte Initiative auch den Mut zum Fortschritt und zur Ressourcenschonung: "Wir wollen zeigen, dass der Umweltschutz keine Bremse für die Wirtschaft als Arbeitplatzvernichter, sondern sogar ein Motor für die Unternehmen sein kann."

(NGZ)
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