Dormagen Malerin und Floristin in einer Person

Dormagen · Seit drei Jahren hat Maren Schmidt ihr Atelier auf dem Sülzhof. Sie gibt Kurse für Kinder und Erwachsene. Heute eröffnet sie ihr "Blumen Atelier", ein Floristikgeschäft in Ückerath. Kunst spielt auch dort eine Rolle.

Erwachsenen und Kindern Kunst nahebringen, das kann Maren Schmidt. Mit den Erwachsenen unternimmt sie Malreisen, und den Kindern gibt sie wöchentliche Kurse. Der Unterschied bei beidem sei der Perfektionismus gegenüber der Gelassenheit, sagt Schmidt: "Erwachsene sind mit sich selbst und ihr Kunst oft sehr kritisch. Das blockiert sie häufig beim Malen oder Zeichnen. Kinder dagegen sind freier und machen sich nicht so viele Sorgen, wie das Ergebnis aussehen wird." Durch eine freie Motiv- oder Themenwahl versucht Schmidt dieser Selbstkritik entgegenzuwirken: "Jeder hat seine eigene Richtung, seinen eigenen Stil, zu viele Vorgaben und Vorlagen setzten manchmal nur unter Druck", sagt sie.

Jedes Frühjahr fährt sie mit einer Gruppe Erwachsenen auf eine Mal- und Kreativreise nach Sizilien. Eine Woche arbeiten sie dort mit Plastiken, Filz und Acryl, aber auch Wachsmal- und Buntstiften. "Der Schwerpunkt liegt nicht auf der Malerei, sondern auf Mix-Media-Techniken", sagt die Nievenheimer Künstlerin. "Wir lassen uns dabei von der Umgebung inspirieren und sammeln, was wir vor Ort finden", erzählt Schmidt, "die Kunstobjekte müssen ja auch im Flugzeug transportierbar sein."

An Kunst gefällt Schmidt besonders, dass man durch sie "abtauchen" und sowohl Raum, als auch Zeit verlieren kann. "Kunst kann jeder", sagt Schmidt, "dafür braucht man nicht im klassischen Sinne Stillleben oder Gegenständliches malen zu können". Auf dem Sülzhof in Nievenheim experimentiert sie gerne mit ihren Kunst-Kursen: "Wir haben schon Sand oder Quark benutzt oder trockene Linsen und Erbsen in unsere Bilder eingearbeitet. Da kann jeder verrückt sein und seiner Kreativität freien Lauf lassen." Diese Eigendynamik macht Schmidt an der Arbeit besonders Spaß: "Jungs sind dabei genauso begeistert wie Mädchen."

Kunst und Kreativität begleitet Schmidt seit ihrer Kindheit: "Schon früher habe gerne gezeichnet und an Malwettbewerben teilgenommen. Für die freie Kunst war ich später nicht mutig genug, darum habe ich Grafik und Design studiert und als Illustratorin gearbeitet", erzählt Schmidt. Für Freunde hat sie ihre ersten Mal-Kurse gegeben. "Als ich immer mehr Anfragen bekam, mietete ich mir einen Raum und später ein eigenes Atelier", sagt die 53-Jährige. Ihre drei Söhne scheinen ihre Leidenschaft im Blut zu haben: "Besonders mein jüngster Sohn, der studiert jetzt an derselben Hochschule an der ich damals war."

Ihr Atelier ist heute auf dem Gelände des Sülzhofs. Dort verkauft sie nicht nur ihre Kunstwerke, sondern ebenfalls ihre Blumengestecke. Auf den ersten Blick verwundere das vielleicht, sei jedoch leicht zu erklären, sagt Schmidt: "Mein erstes Geschäft, dass ich vor vielen Jahren in Düsseldorf übernahm, hatte zuvor Kunsthandwerk und Blumen verkauft. Davon habe ich mich inspirieren lassen und die Idee weitergeführt". Die Künstlerin besuchte Floristik-Lehrgänge und eignete sich ihr Können selber an. "Über zehn Jahre lang habe ich Vollzeit in verschiedenen Blumengeschäften und einer Friedhofsgärtnerei gearbeitet", erzählt Schmidt. "Die Malerei habe ich in der Zeit nie aufgegeben."

(NGZ)
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