Dormagen Malerin Hauffe schreibt auch Bücher

Dormagen · Die in Nievenheim wohnende Malerin schreibt inzwischen auch Bücher. Die ersten hat sie mit ihren Bildern illustriert. Seit acht Jahren bringt sie sich mit ihrem Künstler-Kollegen Ulrico Czysch bei der Organisation der Ausstellung D'Art ein.

 Malerin und Autorin: Irmela Hauffe mit ihrem Buch "Ruhestand - ab morgen habe ich Zeit". Im Hintergrund ihr Werk "Horntöne".

Malerin und Autorin: Irmela Hauffe mit ihrem Buch "Ruhestand - ab morgen habe ich Zeit". Im Hintergrund ihr Werk "Horntöne".

Foto: Georg Salzburg

"Die Bilder werden auf unterschiedliche Flächen im Ausstellungsraum projiziert und bekommen eine faszinierende Dreidimensionalität. Das Ganze wird mit Musik unterlegt, einfach toll." Wenn Irmela Hauffe über Kunst im Allgemeinen oder über eine außergewöhnliche Ausstellung wie die jetzt von ihr besuchte "From Monet to Klimt" im Barthonia Showroom in Köln im Besonderen spricht, ist ihr die Begeisterung anzumerken. Und das, obwohl sich die Malerin selbst als grundsätzlich eher gelassenen und geduldigen Menschen charakterisiert. Große emotionale Ausschläge sind da selten. Die Ausgeglichenheit spiegelt sich auch in den meisten ihrer Werke wider, die eine große Ruhe ausstrahlen. Doch wenn es um Schöpferisches geht, ist sie spürbar in ihrem Element. "Ich hatte schon immer eine Tendenz zum Kreativen", sagt die in Nievenheim lebende 61-Jährige.

Inzwischen hat sie ihr Betätigungsfeld ausgeweitet. Zum Anfang der 1990er Jahre begonnenen Malen, der Organisation der Dormagener Ausstellung D'Art mit ihrem Künstler-Kollegen Ulrico Czysch und zur Beschäftigung mit Musik - sie gibt Querflötenunterricht - hat sich seit 2013 das Schreiben gesellt. Auslöser war die Geburt ihres Enkelkinds Emil, für das sie die Vorlesegeschichte "Der Kuckuck" verfasste, die sie auch selbst illustrierte. Ausnahmsweise mit Aquarellen. "Ansonsten male ich nur in Öl. Bei Aquarellen zerläuft die Farbe, das mag ich nicht so gerne. Bei Öl habe ich mehr Kontrolle. Ich bevorzuge die Geradlinigkeit, vielleicht, weil ich im Sternzeichen Steinbock geboren bin ", sagt sie und lacht. Die gebürtige Duisburgerin, die einst in Köln Chemie und Textilgestaltung/ Kunst auf Lehramt studiert hat und vor 26 Jahren nach Dormagen zog, verwendet vor allem zarte Farbtöne. Ihre Motive findet sie oft in der Natur, sie malt gerne Landschaften, aber auch Wassertropfen.

Das Cover ihres letzten Buches "Ruhestand - ab morgen habe ich Zeit" (in Buchhandlungen, bei Amazon und als E-Book erhältlich) hat allerdings ihr Sohn gestaltet, der Mediendesigner ist. Inhaltlich geht es um Themen, mit denen sie privat, aber auch im Laufe einer langjährigen Tätigkeit an der Rezeption einer Seniorenresidenz in Krefeld in Berührung kam: um des Lebens Endlichkeit, um Träume, um das Ausfüllen der Zeit im reiferen Alter. Auch das Sterben ihrer Mutter hat sie dokumentiert, diese hatte sie selbst darum gebeten. "Meine Mutter war ein sehr gläubiger Mensch. Ich konnte stundenlang mit ihr über das philosophieren, was das Leben eigentlich ausmacht", sagt Hauffe.

In ihrem nächsten Buch gehe es um Gerüche, verrät die sinnlich veranlagte Autorin. Um solche, die sie in Marrakesch und den USA wahrnahm, aber auch um jene, die fast aus dem Alltag verschwunden sind. Der nach Ruß und Schwefel aus den Schloten in ihrer Heimatregion, dem Ruhrgebiet, zum Beispiel. "Selbst das Gemüse ist oft so eingepackt, dass man dessen Geruch gar nicht mehr erfassen kann", sagt Hauffe. Es klingt bedauernd.

(NGZ)
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