Dormagen Mahnwache und Sprachhilfe für Flüchtlinge

Dormagen · Der Runde Tisch Dormagen gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit weitet seine Aktivitäten aus.

 Heinz Pankalla ist Mit-Initiator des Runden Tischs.

Heinz Pankalla ist Mit-Initiator des Runden Tischs.

Foto: JAZ

Die Flüchtlingsdramen im Mittelmeer beschäftigen auch die Mitglieder des Runden Tischs Dormagen, der sich gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit engagiert. Beim aktuellen Treffen wurde beschlossen, eine öffentliche Mahnwache abzuhalten, um an alle Menschen zu erinnern, die bei der Flucht aus ihren Heimatländern mit ihren Booten gekentert und ums Leben gekommen sind. Die Mahnwache wird voraussichtlich beim nächsten verkaufsoffenen Sonntag mit Frühlingsfest am 17. Mai stattfinden; möglicherweise wird sie ergänzt um eine Diskussion, bei der das Schicksal der Flüchtlinge thematisiert wird. Im Gespräch ist außerdem eine Lesung, bei der die persönlichen Geschichten von Flüchtlingen in Dormagen vorgetragen werden. Als Vorleser kommen Schüler infrage, aber auch eine Schauspielerin, die öfter Lesungen veranstaltet.

"Es geht uns darum, auf die Probleme von Flüchtlingen aufmerksam zu machen und zu verdeutlichen, dass die Opfer unter diesen Menschen genauso viel Trauer und Mitleid verdienen wie zum Beispiel die Opfer des Flugzeugabsturzes in Frankreich", sagt Heinz Pankalla, einer der Initiatoren des Runden Tischs Dormagen.

Ein weiteres Anliegen sei es, den Migranten, die nach Dormagen kommen, das Einleben zu erleichtern. Das A und O dabei sind Sprachkenntnisse. Allerdings sind die Deutsch-Zertifizierungskurse bei der örtlichen Volkshochschule bis auf Weiteres ausgebucht; laut Pankalla beträgt die Wartezeit für einen Platz mittlerweile ein halbes Jahr.

Damit möchten es die Mitglieder des Runden Tisches nicht bewenden lassen. Sie werden selbst aktiv. Es hätten sich bereits Freiwillige gemeldet, die den Flüchtlingen auf eigene Faust erste Deutschkenntnisse vermitteln wollten, berichtet Pankalla, der diese Sprachhilfen gemeinsam mit der Dormagener Kinderärztin Dr. Erika Abzcynski koordinieren wird. Die Methodik sei relativ einfach, denn zunächst gehe es lediglich darum, den Migranten Basiskenntnisse zu vermitteln, so Pankalla.

(NGZ)
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