Dormagen Lettin gestaltet Kreuz für Bahnhof

Dormagen · Mehrheit im Förderverein Wegekreuz für Entwurf einer Architekturstudentin.

 Die gebogene Form des Kreuzes erinnert an Christus mit ausgebreiteten Armen.

Die gebogene Form des Kreuzes erinnert an Christus mit ausgebreiteten Armen.

Foto: Beitnere

Die Idee von Reinhard Hauschild war vor drei Jahren erstmals öffentlich diskutiert worden, jetzt steht fest, wie das von ihm initiierte neue Wegekreuz am Dormagener Bahnhof aussehen wird. Die Mitglieder des "Fördervereins Wegekreuz für den Dormagener Bahnhof" stimmten mit Zwei-Drittel-Mehrheit für einen Entwurf von Paula Beitnere. Die 27-jährige Lettin, die an der Technischen Hochschule in Köln ihren Master in Architektur anstrebt, hat einen Entwurf vorgelegt, der eigentlich zwei Kreuze beinhaltet. Auf der klassischen äußeren Kreuzskulptur liegt ein inneres Kreuz mit leicht abgerundeten Kanten. Die Form dieses inneren Kreuzes erinnert an Jesus Christus mit ausgebreiteten Armen und soll laut Beitnere Offenheit symbolisieren.

Die Studentin hat auf diese Weise zwei Grundgedanken aufgenommen, die hinter der Entscheidung für die Errichtung eines Wegekreuzes am Bahnhof stehen: Dormagen als Ort einer Willkommenskultur für hier ankommende Menschen, der darüber hinaus in der Tradition des Christentums steht.

Nach einem Aufruf des Fördervereins Wegekreuz waren mehr als 30 Entwürfe von Kreativen eingegangen, eine Jury hatte daraus eine Vorauswahl getroffen. Bei der Mitgliederversammlung des Vereins wurden letztlich drei Vorschläge präsentiert - neben dem von Paula Beitnere die von Harald Fuchs und von Tatsiena Shymanskaya. Fuchs, den die Jury auf Rang drei gesehen hatte, landete mit seinem Vorschlag nach der Abstimmung in der Mitgliederversammlung letztendlich auf Platz zwei, Shymanskaya, die Zweitplatzierte in der Jury-Wertung, wurde mit ihrem Vorschlag Dritte. "Die Vorstellung und Auswahl hat in einer freundlichen und konstruktiven Atmosphäre stattgefunden", erzählte Fördervereinsvorsitzender Reinhard Hauschild. Beitnere und Fuchs seien anwesend gewesen und hätten für Nachfragen zur Verfügung gestanden.

Der Förderverein werde nun Kontakt zu örtlichen Bausachverständigen aufnehmen, um Fragen etwa zur Fundamentierung und zu den Proportionen des Kreuzes zu klären. Paula Beitnere wiederum will an der Hochschule mit einem Professor für Materialkunde sprechen. Denn ihr Konzept sieht ein Wegekreuz aus glänzendem, leicht transparentem Milchglas vor. "Und uns als Förderverein ist es sehr wichtig, dass es beschädigungssicher ist", betonte Hauschild. Dies werde nun geklärt.

In einem weiteren Schritt soll der Kostenrahmen ermittelt werden. Da das Vereinsvermögen von derzeit circa 7800 Euro für die Realisierung wohl nicht ausreichen wird, wollen die Förderer zusätzlich auf das Modell der "Schwarm-Finanzierung" setzen und ihr Projekt für das sogenannte Crowdfunding über eine Internet-Plattform vorbereiten.

(NGZ)
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