Dormagen Landwirte gegen Sperrung des Schleichwegs in Zons

Dormagen · Kreisbauernschaft sieht die Landwirte nicht in der Verantwortung. Die Verkehrsbelastung sei nicht erheblich.

 Von der Bundesstraße 9 aus nutzen viele Auto- und Lkw-Fahrer den Schleichweg über die Nievenheimer Straße in Richtung Sportanlage Zons.

Von der Bundesstraße 9 aus nutzen viele Auto- und Lkw-Fahrer den Schleichweg über die Nievenheimer Straße in Richtung Sportanlage Zons.

Foto: kds

Die Wahrscheinlichkeit, dass künftig über die Nievenheimer Straße weniger Verkehr läuft als bisher, ist seit Ende September geringer geworden. Grund ist eine Stellungnahme der Kreisbauernschaft Neuss-Mönchengladbach zu einer möglichen Sperrung des als Schleichweg genutzten Wirtschaftswegs. Von der B 9 aus nutzen viele Auto- und Lkw-Fahrer diese Abkürzung in Richtung Zonser Sportanlage. Doch der Geschäftsführer der Kreisbauernschaft, Peter Herzogenrath, sagt deutlich: "Die beantragte Einrichtung einer Durchfahrtssperre lehnen wir strikt ab. Das gilt sowohl für eine dauerhafte Sperrung, als auch für eine solche Sperre lediglich an den Wochenenden." Die Zentrumsfraktion hatte einen entsprechenden Antrag im April gestellt. Nach einigem Hin und Her wurde die Verwaltung beauftragt, eine zumindest zeitweise Sperrung zu prüfen und parallel eine Stellungnahme der Kreisbauernschaft einzuholen.

Die liegt nun in ausführlicher Form vor. Für Peter Herzogenrath ist klar, dass "hier der unberechtigte Schleichverkehr auf einem Wirtschaftsweg auf Kosten einiger landwirtschaftlicher Betriebe gelöst werden soll, die dieses Problem nicht zu verantworten haben".

Aus Sicht der Landwirte stellt die Nievenheimer Straße den "Haupterschließungsweg" für die dahinter liegenden Flächen dar. "Eine Absperrung würde die Erreichbarkeit der Wirtschaftswege erheblich erschweren und die betroffenen Landwirte zu erheblichen Umwegen zwingen, die zum Teil noch durch Wohnstraßen im Westen von Zons führten", erklärt Geschäftsführer Herzogenrath. Auch eine Absperrung mit herausnehmbaren, sogenannten Feuerwehrpfosten scheidet aus, da das Herausnehmen und Wiedereinsetzen bei der Vielzahl der über diese Straße führenden landwirtschaftlichen Fahrten für die Betriebe und deren Mitarbeiter "viel zu aufwendig und damit unzumutbar wäre".

Eine Anwohnerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, erzählte gestern, dass auf der Nievenheimer Straße reger Lkw-Verkehr herrsche: "Mich wundert es, dass es auch im Einfahrtsbereich zur B 9 noch nicht zu Unfällen gekommen ist." Demgegenüber werden laut Kreisbauernschaft "Umfang und Ausmaß des nicht berechtigten landwirtschaftlichen Verkehrs von den von uns befragten Ortslandwirten und Ortsvorsitzenden als weniger erheblich eingeschätzt." Am Dienstag nächster Woche befasst sich erneut die Politik mit diesem Thema.

(schum)
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