Dormagen Koppatz begeistert mit verrückter Musik-Revue

Dormagen · Der Musiker schlüpfte im Café Micado in die Rolle seines Alter Ego "Ogni Ztappok" und präsentierte Lieder aus mehreren Jahrzehnten.

Sein Name klingt ungewöhnlich - seine Show ist es auch: "Ogni Ztappok", der "Doppelgänger" von Ingo Koppatz, trat mit seinem unterhaltsamen Musikprogramm "Benefiz-Discotic" im Café Micado auf. Dabei präsentierte der Dormagener Musiker Koppatz, der natürlich selbst hinter dem Pseudonym steckte, zwei Stunden Lieder "aus den 70er, 80er, 90er Jahren und so weiter" - eine "etwas verrückte" Revue im Rahmen der Kulturinitiative "Dormagen Kulturbunt", an der sich Ingo Koppatz engagiert beteiligt. Bereits die erste Veranstaltung der vierten Saison des Zusammenschlusses zahlreicher Dormagener Kulturschaffender hatte Koppatz im Juli mit einem "Tag voller Leichtigkeit" eröffnet.

Das hätte auch das Motto für die "Benefiz-Discotic"-Show sein können, bei der die Gäste für zwei Stunden alle Sorgen vergessen sollten. Als "gute Laune-Musik" beschreibt der Entertainer seine selbst geschriebenen und komponierten Lieder, mit denen er bei seinem Konzert das "Micado" zum Tanzlokal umfunktionierte.

Denn bei der "One-Man-Show" trat er als sein Doppelgänger "Ogni Ztappok" (Ingo Koppatz rückwärts gelesen) mitsamt Sonnenbrille und Hut auf und sorgte für tanzende, schunkelnde und mitsingende Gäste. "Früher habe ich sozialkritische Texte geschrieben, und jetzt will ich eine schöne, lustige Welt präsentieren", sagt der Künstler, der sich als Bürger der "Vereinigten Staaten von Europa" vorstellte. "Diese Vereinigten Staaten sind etwas Fiktives, eine eigene Welt, in der es darum geht, glücklich zu werden." Mit diesem Ziel, die Leute glücklich zu machen, sang er seine Lieder, die Funk- und Disko-Elemente ebenso wie Hip-Hop-Einlagen beinhalteten, und ließ Jung und Alt zu den Klängen seiner eigenen Interpretation der einzelnen Musikstile die Hüften schwingen. Dabei tanzte er selbst auch zu den verschiedenen Rhythmen oder spielte ein Gitarrensolo auf einer Luftgitarre. Koppatz sieht Konzerte wie seines, das "entstanden ist, weil ich etwas machen wollte, das den Leuten Spaß macht", immer seltener: "Durch die Großmalerei der Stars im Fernsehen werden solche kleinen Veranstaltungen weniger besucht. Dabei muss man nicht vor dem Fernseher sitzen, sondern kann sich Konzerte auch mal in echt anschauen."

Dennis Hemmer, selbst Komponist, amüsierte sich bei den Liedern von Koppatz: "Die Musik hat einen Beat, der einen mitnimmt. In vielen Bereichen der Musik ist es sehr eintönig geworden, und es zieht sich oft eine Hintergrundmusik durch ein ganzes Lied. Hier wechselt der Hintergrund-Rhythmus immer, das macht die Musik so vielfältig." Auch Felix Dietz, pädagogischer Leiter des Micados, war von der "schönen Veranstaltung" mit einer "tollen Stimmung" angetan.

Nur eines hätten sich alle Beteiligten an diesem Abend noch gewünscht: "Mehr Gäste wären schön gewesen", drückt es Koppatz aus. Aber auch die knapp 20 Konzertbesucher füllten die Tanzfläche vor der Bühne und sorgten für beste Stimmung.

(NGZ)
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