Dormagen Konzert in der illuminierten Basilika trifft den Nerv des Publikums

Dormagen · Das fünfte Konzert in der Klosterbasilika zu Knechtsteden unter der Federführung des jungen Organisten Shawn Kühn wartete mit einem bunten Programm auf. Irgendwo zwischen "Best of Orgelzwischenspiel", "schönste Melodien für Trompete", und "populäre Melodien aus Klassik und Film". Dabei lag bei der Auswahl der Schwerpunkt auf einer zu Herzen gehenden Eingängigkeit. Die man durch das Illuminieren des Kirchenraumes - gestaltet durch Lichttechniker Johannes Bong - mit noch mehr Stimmung zu untermalen bemüht war. Zudem postierte man vor der Apsis eine Projektionsfläche, hinter der allerdings leider eine Leiter deutlich sichtbar die Gesamtsicht etwas trübte. Gezeigt wurden Informationen zu den gespielten Werken und die Musik illustrieren wollende Stimmungs- und Devotionalienbilder. Die Lichttechnik, die die Säulen des Schiffes und den Bereich hinter dem Altar in sparsam wechselndes farbiges Licht tauchte, hätte indes schon ausgereicht.

 Zarte Farbtöne hüllten die Knechtstedener Basilika während des Konzerts in ein warmes Licht.

Zarte Farbtöne hüllten die Knechtstedener Basilika während des Konzerts in ein warmes Licht.

Foto: Georg Salzburg

Mit den Trompetern Markus Quodt und Raphael Biertz, unter anderem an einem E-Klavier Begleitet durch Andreas Biertz und der Panflötistin Barbara Hettrich traf man durchaus den Nerv des Publikums. Vor allem durch die spürbar große Musizierfreude aller. Einfallsreich nutzte man nicht nur den Bereich um die Orgel herum, sondern nahezu den gesamten Kirchenraum, um so schöne akustische Reize zu schaffen. Ob nun zu dritt, oder solistisch an der Orgel begleitet. Zudem wurden zwei Keyboards zur Hilfe genommen, um bei Bedarf auf ein synthetisches Klavier zurückgreifen zu können, überraschender Weise aber auch, um hin und wieder eine synthetische Orgel statt der vorhandenen zu nutzen.

Momente großer musikalischer Hingabe entzückten die Zuhörer, dennoch gab es leider auch den einen oder anderen kleinen musikalischen Unfall. Vielleicht hatte man etwas wenig Zeit zum Proben? Shawn Kühn hat aber spürbar gezeigt, dass in seinem Orgelspiel und seiner Organisationsgabe viel Potential verborgen liegt; ein Funken mehr an Feinsinnigkeit jedoch würde seine Musikalität schön reifen lassen. Es ist aber nicht ohne, so einen Abend auf die Beine zu stellen. Das honorierten die zahlreichen Besucher mit großem Applaus - ja sogar Standing Ovations.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort