Dormagen Kölsche Weihnacht in der Basilika

Dormagen · Die "Paveier" und ihre Gäste spielen balladeske und nachdenkliche Lieder.

Kölsche Weihnacht in der Klosterbasilika Knechtsteden - das sorgte einmal mehr für eine auch in den Seitenschiffen dicht besetzte Kirche. "Die besondere Atmosphäre dieses schönen Gotteshauses schätzen wir schon seit einigen Jahren", sagte Bubi Brühl, einer der Gründungsväter der "Paveier". Die Band zählt zu den Urgesteinen echt Kölscher Musik und feiert im nächsten Jahr bereits ihr 33jähriges Bestehen.

Ihre "Kölsche Weihnacht mit Gästen und Fründen" ist nahezu vollkommen auf die Vorweihnachtszeit abgestimmt. Wenn dann noch zu Beginn in dem Song "Die vür d'r Dür stonn" bedrängende Aktualität thematisiert wird, zwingt das die Zuhörer zum Innehalten: Was hat sich getan seit Bethlehem? Diese Frage milderten auch nicht die schönen Zwischenspiele vom Akkordeon (Detlef Vorholt). Den "Ahle Mann" möge man doch bitte nicht auf Klaus Lützerath (Gitarre) beziehen, der gerade 60 geworden ist und somit mehr als sein halbes Leben "paveiert". Den ersten grandiosen Applaus erhielten aber die Gäste in Knechtsteden, die "SingKids" der städtischen Musikschule Dormagen unter Leitung von Charlotte Rettig. Mit dem kölschen Weihnachtslied "Et hät jeschneit" - allerdings in Dormagener Kölsch - und dem Bläck Fööss-Song "Kumm joot heim, lieber Nikolaus" sorgten sie für wahre Begeisterung.

Unter den Gästen sorgte auch Norbert Conrads, ein gewaltiger Operntenor, unter anderem mit Schuberts "Ave Maria" in kölscher Fassung, für Abwechslung, wie auch die Hürther Kirchenmusikerin Veronika Metzger an der Orgel mit Johann Sebastian Bachs "Toccata d-Moll". Das Podium aber gehörte den "Paveier", die auch mit noch nicht veröffentlichten Songs wie "Froch d'r Wind" Nachdenkliches zum Advent sehr balladesk zu singen hatten. Auch komödiantische Einlagen ordneten sich der besinnlichen Zeit unter. Bodo Schulz, der sich im vorigen Jahr als Bassgitarrist verabschiedet hatte, fragte sich "Wie wör et im Himmel", und gleich vier "Paveier" mit gewaltigen Alphörnern wurden von Johnny Gokus (Drums) als die Dombläser vorgestellt.

Der "Heilig Abend op dem Dom" endete dann tatsächlich mit einem Takt von "Stille Nacht" auf allen vier Holztrompeten. "Für mehr reichte die Probenzeit nicht!" Einfach köstlich!

(NGZ)
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