Dormagen Kinder lernen in "Rübe" gesunde Ernährung

Dormagen · Zum dritten Mal wurde das Jugendzentrum des Diakonischen Werks als "Gut drauf"-Einrichtung zertifiziert: Bewegung, Essen, Ausruhen.

 Gesundes Essen in der "Rübe" - dazu gratulierte Oliver Schmitz (h., l.) von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andreas Stefen (h., r.).

Gesundes Essen in der "Rübe" - dazu gratulierte Oliver Schmitz (h., l.) von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung Andreas Stefen (h., r.).

Foto: Ati

Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und Stress-Bewältigung - diese drei Hauptsäulen, auf denen die Arbeit im Jugendzentrum "Die Rübe" in Horrem basiert, waren es auch, die für eine erneute Zertifizierung als "Gut drauf"-Einrichtung gesorgt haben. Gestern überreichten Oliver Schmitz und Ina Holschbach von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung eine Urkunde für diese seit 2009 geltende Auszeichnung. "Wir sind die einzige Jugendeinrichtung im Rhein-Kreis mit diesem Zertifikat", sagte Andreas Stefen, der Leiter der "Rübe", stolz.

Im Jugendzentrum des Diakonischen Werkes findet zurzeit die Stadtranderholung statt, an der täglich rund 50 Kinder und Jugendlichen teilnehmen. Und sie alle nutzen gern das große Außengelände des seit zehn Jahren existierenden Jugendtreffs: Die fünf Meter hohe Schaukel, Wiesen, Bäume und ein Stufenreck - alles wie geschaffen, um sich dort bei Sport und Spiel zu bewegen. Gestern gab es auch eine Zirkus-Vorführung, für die die Kinder selbst das Programm mit Artisten, Zauberern und Clown vorbereitet hatten.

War es 2009 vor der ersten Zertifizierung als "Gut drauf"-Einrichtung für viele Kinder noch ungewohnt, sich Obst zurechtzumachen, hat sich das inzwischen völlig geändert, wie Andreas Stefen berichtet: "Inzwischen schälen die Kinder das Obst gern und bereiten es auch für andere zu." Nun heißt das Motto: "Gesunde Ernährung gehört fest zu Rübe dazu!" Dazu gehört auch eine tolle Dekoration aus Blättern oder anderen einfachen Gegenständen.

Ebenso wichtig sind die Erholungs- und Ruhezonen: "Die Kinder und Jugendlichen genießen es, dass sie hier auch mal abschalten dürfen - und sich zurückziehen können", erklärte Stefen. Dazu dienen in der "Rübe" verschiedene Plätze in der Natur, mit Musik oder besonderem Licht. Denn durch G8 in der Schule und andere Stress-Faktoren wären die Mädchen und Jungen nun viel mehr unter Leistungsdruck als noch vor einigen Jahren, so Stefen: "Da ist es wichtig, dass sie zur Ruhe kommen und sich mit ihren Gedanken und sich selbst beschäftigen dürfen." Das unterstreicht auch Oliver Schmitz von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: "Es ist leider immer noch nicht gesellschaftlich akzeptiert, dass Freiräume wichtig für die Entfaltung sind." Dabei sei das Nichtstun durchaus wichtig, den Stress zu bewältigen.

Dass die "Rübe" seit zehn Jahren so beliebt bei allen Besuchern ist, liegt auch an der guten generationenübergreifenden Zusammenarbeit mit den "Heinzelmännchen" der Wohnpark-Interessen-Gemeinschaft (WIG). Ihnen dankte Andreas Stefen auch bei der Feier zum Zehnjährigen des Jugendzentrums, das seit 2006 vom Diakonischen Werk getragen wird. Zuvor lag der 1975 errichtete Bauspielplatz für Jugendliche ab 2003 brach. Auch bei der Wiederherstellung des Geländes zum Jugendzentrum halfen die WIG-Mitglieder mit. Im offenen Treff der "Rübe" können sich Kinder und Jugendliche auch außerhalb der Ferien wie zu Hause fühlen. "Das ist unser Ziel", so Stefen.

(NGZ)
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