Dormagen Kinder erkunden Gehege im Tannenbusch

Dormagen · Tierpflege Christian Lüdecke gewährte Blicke hinter die Kulissen. Für Interesse sorgten vor allem Raben, Esel und Meerschweinchen.

 Esel zum Anfassen - nicht nur diese Tiere konnten sich die kleinen Umweltscouts gestern im Tannenbusch aus allernächster Nähe anschauen.

Esel zum Anfassen - nicht nur diese Tiere konnten sich die kleinen Umweltscouts gestern im Tannenbusch aus allernächster Nähe anschauen.

Foto: G. Salzburg

Als Tierpfleger Christian Lüdecke mit dem Futter-Traktor anrollt, schwärmen plötzlich alle Schafe gleichzeitig in Richtung Zaun aus. Sie kennen das schon und wissen, dass Lüdecke damit ihre Nahrung transportiert. Die flauschigen Tiere machen laut und permanent blökend auf sich aufmerksam - ein Bild, das die elf Kinder der Ferien-Expedition im Wildpark Tannenbusch zum Lachen bringt.

Als "Umweltscouts" haben sie die Möglichkeit, in den Ferien an verschiedenen Orten in Dormagen die Natur genauer zu erkunden. Der Tannenbusch ist eine Station, die es in sich hat. "Wir wollen die Kinder nicht einfach nur durch den Park führen. Uns ist es wichtig, dass sie Dinge sehen können, die nicht jeder Besucher sehen kann - wir gewähren quasi einen Blick hinter die Kulissen", erklärt Lüdecke.

Das ist für die Kinder ein spannendes Abenteuer. Sie begleiten den Tierpfleger bei seinem Futter-Rundgang über das Areal, auf dem derzeit rund 250 Tiere leben. "Momentan sind es viele Jungtiere", sagt Lüdecke, der die Kindergruppe, die er jetzt durch den Park führt, als "sehr interessiert" bezeichnet. Tatsächlich stellen die Kinder außergewöhnlich viele Fragen - zum Beispiel beim Besuch des Geheges zweier Raben. "Fressen die auch Menschen", fragt ein Mädchen zurückhaltend. Die Frage mag etwas plump klingen, Tierpfleger Lüdecke gibt aber immer eine fachgerechte Antwort: "Raben sind Allesfresser, fressen also auch Aas. Menschen greifen sie aber nicht an. Unbeliebt sind sie jedoch bei Schäfern, weil Raben schon oft kleine Lämmer getötet haben sollen."

Christian Lüdecke hat noch mehr Fakten auf Lager, denn er weiß, dass die Vögel auf viele Kinder faszinierend wirken: "Raben gelten als sehr intelligent. Sie werden bis zu 40 Jahre alt und können 34 unterschiedliche Laute äußern." Der Tierpfleger füttert die schwarzen Vögel übrigens mit einigen toten Küken und Mäusen. Das mögen und brauchen die Tiere - wenn das auch nicht bei allen Kindern gut ankommt.

Richtig süß finden sie die kleinen Meerschweinchen. "So nah an die Tiere heranzukommen ist schon etwas Besonderes", sagen etwa Maxine (10) und Alina Döring (13) aus Delhoven, die das Gehege nur als "normale" Besucher kennen und mit den Tieren dort noch nie so nah in Kontakt gekommen sind. Beide interessieren sich allgemein sehr für Tiere. "Das ist auch ein Grund dafür, warum ich sie bei der Stadt Dormagen für die Expedition angemeldet habe", erklärt Mutter Dagmar Döring, die sich der Gruppe anschloss. "Die Tour über das Gelände gefällt mir sehr gut. Christian Lüdecke erklärt die Dinge sehr sympathisch", sagt sie. Zu den größten Tieren im Park, die die Kinder dort beobachten können, zählen übrigens Auerochsen und Esel. Infos zu weiteren Kursen und Teilnahmegebühren gibt's unter www.dormagen.de, Suchbegriff "Umweltscouts".

(cka)
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