Prunksitzung in Zons "Palaver" geben glänzende Premiere am Karnevalssamstag

Dormagen · Die Kölner Mundart-Band "Palaver" überzeugte bei ihrem ersten Auftritt auf der Prunksitzung im Dormagener Stadtteil Zons. Frank Wimmer wurde mit Goldenem Verdienstorden ausgezeichnet. 450 Jecken feierten bis in die Nacht.

So schön war die Prunksitzung in Zons
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Foto: Tinter, Anja

Da stand auch einem gestandenen Karnevalisten wie Frank Wimmer die Rührung ins Gesicht geschrieben. Vor seinem Auftritt mit den "Junge vom Maat" überraschte Kalle Issling, Vize-Regionalpräsident des Bundes Deutscher Karneval, das Zonser Urgestein mit dem Goldenen Verdienstorden. "Ich bin völlig überrascht über diese hohe Auszeichnung. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet", sagte Frank Wimmer erfreut.

Der 52-Jährige hatte gewohnt souverän die letzte Prunksitzung der Session im Stadtgebiet geleitet. "Es läuft sehr gut. Wir sind zufrieden", sagte sein Bruder Wiljo Wimmer. 450 Kostümierte, darunter 350 zahlende Besucher, hatte der Vorsitzende der rot-weißen Zonser Karnevalsgesellschaft gezählt. Die zeigten sich, ganz nach dem Sessionsmotto "Hück oder nie, dat ess uns Fastelovendsphilosophie", in karnevalistischer Hochstimmung. Mittendrin im jecken Geschehen befand sich das Prinzenpaar Michael Nipkow und Sissi Lehmann, das sich in Geberlaune präsentierte und zahlreiche Orden verlieh.

Nach der Begrüßung waren die Kleinsten die Größten. Die "Red Kids", der stolze Tanznachwuchs der Rot-Weißen, begeisterten einmal mehr mit einem neuen Schautanz ("Alle meine Sinne") in stilvollen Kostümen. Auch die weiteren Tanzformationen drückten dem Geschehen den Stempel auf. Die Roten Funken, die Zonser Stadtwache mit dem Schautanz "Titanic Reloaded", die Freizeitgarde "Gut am Glas" und vor allem die beiden Solomariechen Lara Hetscher und Marie Haller kamen bei den Jecken im beheizten Festzelt gut an. Mit den Rosa Funken aus Stürzelberg mischte auch eine Männer-Tanzgruppe mit, die den Karneval und sich selbst auf die Schippe nahm.

Eine glänzende Premiere in der Zollfeste feierte die Kölner Mundart-Band "Palaver". Die fünf jungen Musiker um den Frontmann Sebastian Groß, die schon vor Tausenden Jecken bei der Sessionseröffnung auf dem Kölner Heumarkt gespielt hatten, rissen die Zonser mit Songs von Brings ("Leev Marie") und den Höhnern ("Steh auf, mach laut!") mit. "Sie waren das erste, aber sicher nicht das letzte Mal bei uns in Zons", versprach Frank Wimmer.

Neben den "Junge vom Maat" mit Christian Gedig, Peter Pick und Frank Wimmer brachte auch die Dürener Band "Zack" Karnevals-Klassiker von Brings bis Kasalla mit eigener Note auf die Bühne. Mit einem Augenzwinkern bestritt Uli Teichmann sein Gastspiel. Der Liedermacher aus Neunkirchen-Seelscheid schlägt im Stile eines Bernd Stelter auch gelegentlich bedächtigere Töne mit Wortwitz an. Die beiden Wortbeiträge des Abends lieferten das Kölner Rednerpaar Lydia und Rolf Goliasch als "Beckendörfer Knallköpp" und die Xantenerin Ingrid Kühne, die als "De Frau Kühne" vor allem gegen die Männer austeilte.

Erst weit nach Mitternacht blies das Orchester Helmut Blödgen zum stimmungsvollen Finale mit allen heimischen Akteuren auf der Bühne. Heute erreicht "die fünfte Jahreszeit" in Zons mit dem Rosenmontagszug ihren Höhepunkt. Um 14 Uhr setzt sich der närrische Lindwurm, für den 600 Aktive angemeldet sind, am Herrenweg in Bewegung.

(omo)
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