Dormagen Kammerchor an der Basilika meistert anspruchsvolles Konzert mit Bravour

Dormagen · Ein Mittagskonzert sofort an das Sonntagshochamt anzuschließen, ist ein guter Einfall. Ansonsten wären zu dieser Uhrzeit vermutlich nicht so viele Zuhörer gekommen, um die erlesenen Vorträge des Kammerchores an der Basilika Knechtsteden mitzuerleben. Chorleiter Bert Schmitz und seine 24 Sängerinnen und Sänger durften sich über ein aufmerksames Auditorium freuen, das glücklicherweise nur am Schluss des Konzertes, dafür aber umso ausdauernder, seine Begeisterung kundtat.

Obwohl mit dem Titel "Salve Regina" eigentlich ein Marienlob avisiert war, begann die Vortragsfolge mit der Kantate "Alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen Jesu" von Dietrich Buxtehude (1637-1707). Doch als Motto für jegliche - gerade auch musikalische - Betätigung war es ein guter Einstieg. Den Vokalisten gelang es ausgezeichnet, mit Elastizität und Frische das eingängige Opus den Zuhörern nahezubringen - unterstützt von den so punktgenau wie klangschön agierenden Blockflötistinnen Iris Riedesel und Daniela Schmitz sowie Bert Schmitz am Orgelpositiv.

Richard Derings (1580-1630) "Ave virgo gloriosa" und der Chorsatz "Sicut locutus est" aus dem berühmten "Magnificat" von Johann Sebastian Bach grüßten die Gottesmutter ebenso eindrucksvoll wie das glanzvoll gelungene "Ave Maria" von Anton Bruckner. Es ist schon bewundernswert, wie mühelos der relativ kleine Chor die Siebenstimmigkeit dieser Motette bewältigte. Bert Schmitz, der sichtbar in der Musik lebt, kann sich auf seine bestens geschulten Sängerinnen und Sänger blind verlassen. Höhensicheren, silbrigen Sopranen stehen wohlklingende, standfeste Altistinnen gegenüber - den Tenören fehlt es nicht an Strahlkraft, die Bässe gefallen mit volltönendem Fundament. Besonders fein abgestimmt gelang - neben vielem Anderen - das "Salve Regina" von Joseph Gabriel Rheinberger (1839-19019, und zum festlichen "Magnificat" von Charles Villiers Stanford (1852-1924) scharte sich der Chor um die Orgel, an der Bert Schmitz selbst begleitete. Als Zugabe verteilte sich das Ensemble im Kirchenraum und sang ebenso klangschön und präzise wie in der Choraufstellung.

(oeh)
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