Dormagen Jungschützen feiern in Hackenbroich

Dormagen · Gut 2000 Marschierer bescherten der St. Hubertus-Bruderschaft den größten Umzug ihrer Geschichte.

 Jugendliche aus dem gesamten Einzugsbereich des Diözesanverbands Köln feierten am gestrigen Tag in Hackenbroich ein fröhliches Fest.

Jugendliche aus dem gesamten Einzugsbereich des Diözesanverbands Köln feierten am gestrigen Tag in Hackenbroich ein fröhliches Fest.

Foto: Hans Jazyk

Einen Festzug derartigen Kalibers hat die St.-Hubertus-Bruderschaft Hackenbroich-Hackhausen wohl noch nicht erlebt. Gut 2000 Marschierer waren gestern Mittag auf den Straßen unterwegs. Die überwiegende Mehrzahl von ihnen waren Jugendliche und Kinder, die sich zum Diözesanjungschützentag eingefunden hatten. Prinz Emanuel zu Salm Salm, Hochmeister des Bunds der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften (BHDS), machte kein Hehl aus seiner Auffassung, dass es besser sei, auf diese Weise das Miteinander zu pflegen als "zuhause vor dem Fernseher oder der X-Box zu sitzen."

Den Jungschützentag des Diözesanverbands Köln hatten die St. Hubertus-Schützen eher spontan ausgerichtet. "Eigentlich hatten wir es für 2017 zu unserem 90-jährigen Bestehen geplant", sagt Frank Janssen, Chef des Hackenbroicher Organisationsteams und stellvertretender Jungschützenmeister des Bezirks Nettesheim. Da sich für 2013 keine Bruderschaft gemeldet hatte, sprangen die Schützen aus Hackenbroich und Hackhausen vor einem Jahr kurzerhand ein.

Begonnen hatten der Tag mit einer von Diözesanjungschützenpräses Stefan Ehrlich im Festzelt zelebrierten heiligen Messe. Was bei den Jugendlichen besonders gut ankam: Anstelle der Predigt ließ der heimische Bruderschaftsnachwuchs die Geschichte des örtlichen Schützenwesens anhand eines Puppenspiels mit dem Bruderschaftsmaskottchen "Basti" Revue passieren. Unter anderem feierten dabei die alten Raubritter, die einst über den Rhein setzten und das Dorf bedrohten, fröhliche Urstände. Eine der Wurzeln der Historischen Bruderschaften ist tatsächlich die Selbsthilfe gegen marodierende Feinde: Heute steht natürlich der friedliche Umgang miteinander im Zentrum des Bruderschaftslebens. Auch ansonsten hatten die Jugendlichen auf dem bestens bestückten Festplatz ihren Spaß: Beeindruckt von dem Großaufgebot junger Schützen waren auch Max Vossen (12) und Nico Dziggel (13). "Gut organisiert" sei das Ganze gewesen, befand Max Vossen, der selbst noch nie in einem derart großen Festzug mitmarschiert ist wie gestern. Gleiches gilt für Nico Dziggel, der ebenfalls in den Reihe der "Schwarzen Jäger 2010" aktiv ist.

Während Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann in seiner Eigenschaft als Schirmherr die Grundwerte Glaube, Sitte, Heimat beschwor, dankte sein Stellvertreter Hans Sturm "dem lieben Gott" für das zumindest zunächst sonnige Wetter. Der vor wenigen Tagen 70 Jahre alt gewordene Generaloberst der St.-Hubertus-Schützen sah den Jungschützentag als "Ende der Festwoche Sturm", an die er angesichts des anstehenden Schützenfests aber noch einige Tage dranhängen kann. Betrug der harte Kern des Organisationsteams von Frank Janssen acht Mitstreiter, waren gestern 65 ehrenamtlicher Helfer im Einsatz. Problemlos verlief auch der Shuttle-Verkehr nach Straberg: Die Schießwettbewerbe wurden auf dem Schießstand der dortigen Hubertus-Bruderschaft ausgetragen. Rundweg zufrieden zeigte sich neben Brudermeister Willi Nicolini und Diözesanjungschützenmeister Tobias Kötting auch Diözesanbundesmeister Wolfgang Kuck.

(NGZ/anch)
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