Dormagen Ineos nutzt Dampf zur Energieversorgung

Dormagen · Das Unternehmen plant neben dem Chempark Dormagen eine neue, hocheffiziente Anlage.

Das Petrochemieunternehmen Ineos modernisiert die Energieversorgung auf seinem Betriebsgelände neben dem Chempark Dormagen. Dort soll eine sehr effiziente Gas- und Dampfanlage gebaut werden, mit der auf dem Werksgelände Energie erzeugt werden kann. Das teilte das Unternehmen jetzt mit. Ein Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung Köln sei eingereicht; die Öffentlichkeit muss einbezogen werden. Laut Ineos sind die Nachbarstädte von den Plänen informiert. Baubeginn soll im nächsten Jahr sein, die Inbetriebnahme der Anlage ist für 2019 vorgesehen. Zu den Kosten machte Ineos keine Angaben.

Bei der neuen Anlage wird laut Ineos einem Abhitzekessel eine Gasturbine zur Stromerzeugung vorgeschaltet. Die Abwärme der Gasturbine wird im Kessel genutzt, um mit Zusatzfeuerung Dampf zu erzeugen. Dieser Dampf wird sowohl mittels einer Turbine zur Stromerzeugung eingesetzt, als auch über Entnahmen in die Prozessnetze abgegeben. Denn die Produktionsanlagen von Ineos benötigen viel Dampf, um die chemischen Prozesse mit Wärme zu versorgen. Die gekoppelte Produktion von Dampf und Strom mache die Anlage besonders effizient, berichtet das Unternehmen. Die eingesetzten Brennstoffe seien überwiegend Reststoffe aus der Produktion. Der mit der Gas- und Dampfanlage erzeugte Strom spare - verglichen mit dem durchschnittlichen Strommix in Deutschland aus Kohle, Erdgas, Kernenergie und erneuerbaren Energien - bis zu 400.000 Tonnen CO2. Das entspricht dem jährlichen CO2-Ausstoß von bis zu 200.000 Mittelklassewagen in Deutschland.

2015 hatte Air Liquide im Chempark Dormagen einen neuen Steam-Reformer in Betrieb genommen. Die Anlage erzeugt aus Erdgas und Dampf Spaltgas und daraus Wasserstoff und Kohlenmonoxid. Das Kohlenmonoxid wird in der TDI-Anlage von Covestro verwertet, der Wasserstoff geht an andere Kunden von Air Liquide.

(NGZ)
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