Dormagen In Erinnerungen schwelgen bei "Oldie trifft Oldie"

Dormagen · Die Initiative "Dormagen Kulturbunt" machte mit Oldtimern und alten Hits an der Seniorenresidenz Alloheim Station.

 Schicke Oldtimer und Tänze aus den "Fünfzigern" erfreuten am Samstag Bewohner und Besucher des Alloheims.

Schicke Oldtimer und Tänze aus den "Fünfzigern" erfreuten am Samstag Bewohner und Besucher des Alloheims.

Foto: B. Rosenbaum

Andreas Wolff ist stolz auf sein rotes Käfer Cabriolet, Baujahr 1984, an dem alles noch im Originalzustand ist - "bis auf die Reifen, die waren porös". Das Schätzchen des Zonsers glänzt in der Tat so, als sei es gestern erst vom Band gelaufen, und befindet sich am Samstag auf der Wiese vor dem Alloheim in bester Gesellschaft. Dort hat der Arbeitskreis "Dormagen Kulturbunt" unter dem Motto "Oldie trifft Oldie" zur Begegnung zwischen Senioren und den Automobilen eingeladen, die sie durchs Leben begleitet haben.

"Viele Bewohner des Alloheims sind nicht mehr mobil, also kommen wir her und nehmen sie mit auf eine Reise in die Wirtschaftswunderzeit", erklärt Kulturbunt-Chef Volkmar Hess die schon Jahre bestehende Freundschaft mit der Seniorenresidenz am Niederfeld. Hess, der Mann mit dem Hut und dem Faible für die Fünfziger, legt dazu passende Klassiker auf den Plattenteller und lässt die Puppen tanzen. "Sh-Boom, Sh-Boom, life could be a dream, sweetheart", schmalzt das Grammophon, während unter anderem die Boogie Woogie Friends NRW dazu schwoofen.

Ein schönes, stimmiges Bild und willkommene Abwechslung für Dutzende Alloheim-Senioren, die von einem Schattenplätzchen aus das Spektakel genießen. "Für unsere Bewohner ist das ein tolles Event", sagt Residenzleiterin Melanie Ulrich. Dreizehn bereifte Oldies sind vorgefahren, vom Pontiac über Ford Capri bis zum Rolls Royce und Borgward Isabella Coupé: Mit Liebe gepflegte Relikte aus einer Zeit, als Autos noch Charakter hatten und sich auf den Straßen noch kein silber-schwarzer Einheitsbrei ergoss.

Hans-Helmut Jäkel aus Stürzelberg stellte seinen gelben Opel Kadett GT/E Baujahr 1975 aus, "gekauft als Teileträger für 270 D-Mark, den hab ich viereinhalb Jahre lang restauriert". Der Sportflitzer nimmt sich neben Toni Mays Mofa, Model Panther Express von 1936, wie ein Jungspund aus. Maximal 50 Stundenkilometer schafft das motorisierte Fahrrad, große Touren mutet May ihm jedoch nicht zu. "Auf dem Weg von Straberg hatte ich schon eine Panne und musste die Zündkerzen tauschen", berichtet er schmunzelnd.

Seine Fortsetzung fand das Kulturbunt-Wochenende am Sonntag mit dem ersten Kreativ-Markt in der Kulturhalle, der mit 25 Ausstellern gut ausgelastet war. Auch die Besucher freuten sich über das selbsthergestellte Angebot.

(NGZ)
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