Dormagen IG Nievenheim begrüßt feste Flüchtlingsunterkünfte

Dormagen · Der Beschluss des Stadtrates in der Sondersitzung am Dienstag, derzeit auf die Errichtung weiterer temporärer Flüchtlingsunterkünfte zu verzichten, stößt auf Zustimmung der Interessengemeinschaft (IG) Nievenheim "Flüchtlingsunterkünfte nur mit Bürgerbeteiligung schaffen".

Deren Sprecher Ralf Stodieck sagt: "Mit dem Beschluss zur Erstellung dauerhafter Unterkünfte analog regulärem Mietwohnungsbau sehen wir eine Abkehr von der bisherigen Verfahrensweise von Verwaltung und Bürgermeister." Die IG bedauert aber, dass diese Entscheidung "leider nur von den bürgerlichen Parteien mitgetragen wird". In dem Ratsbeschluss, der "ausdrücklich unterstützt" wird, wird eine nachhaltige und zukunftsfeste Lösung gesehen, "die auf Dauer eben nicht nur Flüchtlingen zugute kommt", so Stodieck.

CDU, Zentrum und FDP haben in der Sondersitzung ihren Sieben-Punkte-Plan mehrheitlich durchgesetzt. Gegenstimmen von SPD, Grünen und Linken gab es unter anderem bei der Formulierung, dass "ab sofort im Stadtgebiet Unterkünfte für Flüchtlinge in konventioneller Bauweise mit flexiblen Grundrissen errichtet werden mit anschließender Folgenutzung für preisgünstige Mietwohnungen (evtl. sozial geförderter Wohnungsbau)".

Der jetzt beschlossene Wohnungsbau werde, so führt die IG in einer umfangreichen Stellungnahme aus, "nicht auf der grünen Wiese mit entsprechender Belastung für die betroffenen Anwohner und Vereine erfolgen". Aus Sicht der IG bleibe es allerdings bei der grundsätzlichen Erstellung der bisher beschlossenen Unterkünfte in Horrem (zwei), Delhoven, Nievenheim und Rheinfeld. Stodieck: "Auch hier erwarten wir von der Verwaltung, dass nur die Unterkünfte auch tatsächlich gebaut werden, die quantitativ erforderlich sind. Die besonders augenscheinlichen Verzögerungen beim Bau der Unterkünfte in Horrem sollten dazu führen, dass die bisherige Vergabepraxis kritisch hinterfragt wird."

Die IG hinterfragt die Qualität der Unterkunftsmodule: "Sie scheinen nicht von der Art und Qualität zu sein, wie sie bei den zahlreichen Bürgerversammlungen so anschaulich bebildert vorgeführt wurden." Die IG begrüßt "ausdrücklich" die Einrichtung von zwei neuen Stellen in der Planungsverwaltung, "soweit diese auch dazu genutzt werden, zu einer zügigen und wirtschaftlichen Umsetzung städtischer Bauvorhaben beizutragen", so Stodieck.

(schum)
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