Dormagen Hubertusmesse in Knechtsteden

Dormagen · Die Parforcehorn-Gruppe Erftland begeisterte die Zuhörer in der Basilika.

 Sie spielten die "Grande Messe de Saint Hubert", die Musiker der Parforcehorn-Gruppe Erftland.

Sie spielten die "Grande Messe de Saint Hubert", die Musiker der Parforcehorn-Gruppe Erftland.

Foto: U. Weidenhaupt

Sonnenuntergang im beschaulichen Knechtsteden - in die melancholisch herbstliche Stimmung mischt sich abendlicher sonorer Glockenklang, der weit in die Landschaft den Beginn der Sonntags-Abendmesse in der Klosterbasilika ankündigt. Auf dem Vorplatz versammeln sich Frauen und Männer in prachtvoll barocker Jagdkleidung. Besucher aller Altersklassen strömen ins Kircheninnere, wo ein prächtiges Hirschgeweih vor dem Altar abgelegt ist.

Zur "Grande Messe de Saint Hubert" nach Jules Cantin - eine besondere, nach französischem Vorbild von Jagdhornbläsern intonierte Hubertusmesse - haben sich die zahlreichen Besucher schon weit vor dem offiziellen Beginn des Gottesdienstes eingefunden. Die Sonneurs - so die offizielle Bezeichnung der Trompes de Chasse-Bläserinnen und -Bläser der ParforcehornGruppe Erftland - haben sich derweil in ein Nebengebäude zurückgezogen, um ihre Instrumente - respektive die Lippen - einzustimmen. Schließlich verlangen die als äußerst schwierig bekannten französischen Jagdhörner (Trompes) in der Grundstimmung "D" den musikalischen Akteuren eine Menge ab. Ohne die sonst gewohnten Orgelklänge auskommend, bestreiten die Jagdhörner nach altem Brauch vollständig den musikalischen Teil der Hubertusmesse. Darin enthalten sind nicht nur voll tönende Ehrenfanfaren, bei denen der Hörnerschall den Kirchenraum mitunter wie Donnerhall erbeben lässt. Auch zum Teil extrem gedämpfte Passagen (Radoux) wie beim Kyrie oder zur Gabenbereitung müssen auf den Jagdhörnern mehrstimmig und einwandfrei intoniert werden. Zum Ende des Gottesdienstes dankt Pater Michael Klein den Musikern, begleitet von lang anhaltendem Applaus. Beim abschießenden Platzkonzert vor der Basilika geben die Bläser noch einige zackige Fanfaren zum Besten. Mitten in der Menge freut sich Fritz Bayer, musikalischer Leiter der Erftländer, über das Interesse an "seiner" Musik, die ihn seit mehr als 60 Jahren fasziniert und für die er Nachwuchs sucht.

(NGZ)
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