Unterkünfte für Flüchtlinge Hier entsteht das "Welcome Center"

Dormagen · Zu sehen sind Erschließungsarbeiten, aber noch im März soll auf dem Gelände an der Kieler Straße gegenüber der Feuerwehr das "Welcome Center" für 150 Flüchtlinge stehen. Dort sollen sie bis zu sechs Wochen bleiben, bevor sie auf andere Unterkünfte in Dormagen verteilt werden.

Unterkünfte für Flüchtlinge: Hier entsteht das "Welcome Center"
Foto: Foto L. Berns

Das sind die ersten beiden von bisher geplanten 15 Unterkünften, die die Stadt - je nach Entwicklung der Flüchtlingszahlen - 2016 bauen wird. Die nächsten drei in Delhoven, Nievenheim (Marie-Schlei-Straße) und Rheinfeld sind bereits festgelegt und beauftragt. Im Eigenbetriebsausschuss stellte Beigeordnete Tanja Gaspers die Raumplanung und eine Bewertungsmatrix für die Vergabe der Unterkünfte vor.

"Wir greifen auf flexible Module zurück, mit mehr Platz für Familien als für Einzelpersonen", so Gaspers. Alle ein bis fünf Zimmer großen Wohneinheiten sollen mit Kleinküchenzeile und Duschbad/WC ausgestattet sein, damit sich die Bewohner selbst versorgen. Als grober Kostenrahmen wurde 1400 Euro pro Quadratmeter Bruttogeschossfläche angenommen. "Wir wollen die Kriterien an einigen Stellen noch schärfen", verwies Gaspers auf den "Lernprozess" der Verwaltung. Durch den Holzrahmenbau werden die Bauteile vorgefertigt angeliefert und schnell aufgebaut. Daher sei, so Gaspers, bei den von CDU und Zentrum gewünschten Baustellen-Besichtigungen nicht viel von der Technik zu erkennen.

Nach langer Diskussion stimmte der Ausschuss mit Mehrheit den Standards und der Raumplanung für die Flüchtlingsunterkünfte zu - gegen die Stimmen der CDU (3 und Ausschussvorsitzender Karl-Heinz Heinen) und Zentrum (1). Zuvor war eine Vertagung mit der gleichen Mehrheit abgelehnt worden.

Für den Hauptausschuss am 17. März haben die Bürgerlichen (CDU, Zentrum, FDP) mehr Einfluss auf die Planung und den Bau gefordert. Ein Grund für Martin Seewald (CDU), erst danach abzustimmen. Er lobte ausdrücklich die "transparente Arbeit der Verwaltung, die Hand und Fuß hat." Hans-Joachim Woitzik (Zentrum): "Wir müssen jetzt die Diskussion darüber führen, welche Standorte in welcher Art bebaut werden." Carsten Müller (SPD) sah dies als Verzögerungs- und Verhinderungstaktik: "Dieses krankhafte Misstrauen in die Arbeit der Fachleute ist schlimm." Das sei kein generelles Misstrauen, es gehe aber um 22,5 Millionen Euro, die der Ausschuss konstruktiv begleiten solle, so Carola Westerheide (CDU).

(NGZ)
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