Dormagen "Herz Dame Delrath" ist Reif für Bundesliga

Dormagen · Nach dem etwas überraschenden, aber durchaus bejubelten Aufstieg in die Eliteklasse ist der Westdeutsche Skatmeister aus Dormagen auf Nachwuchs- und Sponsorensuche. Ziel für die kommende Saison ist der Klassenerhalt.

Wenn man die Skatspieler in ihrem Stammlokal besucht, so sieht man keinen Alkohol auf den Tischen stehen. Von "Kneipensport" kann hier keine Rede sein, denn hier wird auf hohem Niveau gespielt. Der Triumph am 9. September kam aber doch etwas überraschend. Die erste Mannschaft von "Herz Dame Delrath" gewann die Westdeutsche Meisterschaft in der Zweiten Herren-Bundesliga und qualifizierte sich damit für die Erste Bundesliga. "Nachdem wir vergangenes Jahr vom ersten auf den vierten Platz abgerutscht sind, war es diesmal genau andersherum", erzählt Geschäftsführer Michael Nelißen. Kurz, aber heftig habe man gefeiert. Und er war überrascht, dass man zwei Jahre hintereinander so erfolgreich gespielt hatte. "Das ist auf dem Niveau nicht selbstverständlich."

An einem Spieltag spielen vier Spieler der Mannschaft je zwölf Runden. Daher müssen 48 Runden lang gute Leistungen gebracht werden. Dabei spielt natürlich das Kartenglück auch eine Rolle. Denn ohne gute Karten ist es schwer, etwas auszurichten. "Aber es ersetzt das Können natürlich nicht", ergänzt der Vorsitzende Karl-Josef Ellrich.

Die zweite Mannschaft war etwas enttäuscht, als der Wiederaufstieg von der Oberliga West in die Regionalliga nicht erreicht wurde, aber dafür schaffte die dritte Mannschaft den Klassenerhalt in selbiger. Die Ziele für die nächste Saison sind klar. Für die erste Mannschaft geht es kommende Saison erstmal um den Klassenerhalt. "Da es das Gerücht gibt, dass die Erste Bundesliga von 20 auf 16 Mannschaften reduziert werden soll, würden mehr Mannschaften absteigen. Also wird das umso schwieriger", erklärt Michael Nelißen.

Langfristig wünscht man sich Nachwuchs. Die jüngsten im Club sind Anfang 40. Zwar erreicht man gewöhnlich erst mit 40 die Topleistung im Skatsport, aber darunter ist es schwer, Leute zu begeistern. "Wenn junge Leute Skat spielen, tun sie es meist vor dem Computer", sagt Michael Nelißen. Bis ungefähr 60 könne man auf hohem Niveau mitspielen, aber trotzdem würden viele Mannschaften im oberen Leistungsbereich aus Mitspielermangel wegfallen. Auch bei den Damen könnte man Zulauf gebrauchen. Denn für eine eigene Mannschaft in der Damenbundesliga reicht es leider noch nicht. "Aber wir sind schon zufrieden, drei Frauen bei uns zu haben, in diesem Männersport", meint Karl-Josef Ellrich. Wer im Skat oben mitspielen möchte, muss viel Zeit investieren. "Alle zwei Wochen Clubtreffen, die Bundesligaspiele - und ich fahre auch noch zu Einzelturnieren", sagt Michael Nelißen. Und dann wäre da noch der finanzielle Teil: "Wir wären sehr froh, einen Sponsoren zu finden." Gäste sind beim Clubabend im Haus Niedernfeld, Am Niedernfeld 7, willkommen - jeden zweiten Donnerstag ab 18.30 Uhr.

(NGZ)
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