Dormagen Herrencrême begeistert seine Fans

Dormagen · Beim Start in den Knechtstedener Theatersommer ging es wieder einmal überaus musikalisch zu - mit gehörigem Augenzwinkern und viel Applaus.

 Marc Tiedtke, Thomas Hover und Thomas Peters (v. l.) hatten viel mehr zu besingen als zu bereden. Pianist Klaus Klaas unterstützte sie dabei.

Marc Tiedtke, Thomas Hover und Thomas Peters (v. l.) hatten viel mehr zu besingen als zu bereden. Pianist Klaus Klaas unterstützte sie dabei.

Foto: NGZ-Foto A. Tinter

Zehn Jahre ist Olaf Moll inzwischen für den Knechtstedener Theatersommer verantwortlich und ebenso lange musste er auf seinen ersten Auftritt in einem der angebotenen Programme warten. Beim Start des Theatersommers 2015 war es dann soweit: Im neuen Programm von "Herrencrême", gab er eine knappe Minute lang "den Veranstalter", der Thomas Hover, Thomas Peters, Marc Tiedtke und Klaus Klaas in Abwesenheit schon von Beginn an im Nacken saß.

"Na dann - Toi, Toi, Toi" handelt nämlich von den zuweilen heftigen Problemen, die bei Künstlern schon mal entstehen, wenn Premieren vor der Tür stehen, ohne dass es für die schon ein regelrechtes Programm gäbe.

Den "roten Faden", zumindest soweit es die Handlung angeht, bilden kleinere Wortgefechte zwischen den vier Protagonisten bei zunehmend hektischeren Proben. Dabei hat zunächst der zu Eile und Konzentration mahnende Thomas Hover Grund sauer zu sein. Erst bringt sich Marc Tiedtke mit Sekt in Schwung und im Verlauf des zweistündigen Abends legt auch Thomas Peters in dieser Hinsicht nach — was beiden nichts schadet. Anders Thomas Hover, den Veranstalter Olaf Moll bei seinem Kurzauftritt schwer lallend antrifft, aber prompt mit klarer Ansage kurieren kann. Völlig ausgenüchtert und mit goldenen Glitzerjacketts versehen bestreiten die drei Sänger dann ein furioses Finale, bei dem noch einmal ausdrücklich besiegelt wird, was schon von Beginn des Abends an längst klar war: "Roter Faden" ist bei "Herrencrême" stets die Musik und der mal mehr, mal weniger parodistische Zugang zu ihr. Die Altstars von "Earth, Wind and Fire" etwa vertragen den persiflierenden Zugriff deutlich besser als Peter Maffays längst zum Running Gag gewordener Hit "Es war Sommer". Das lässt sich auch ganz schnell und zackig spielen, wie das Publikum zu seinem großen Vergnügen in der ausverkauften Theaterscheune erleben konnte. Ein besonderes Highlight dabei: Thomas Peters in der Rolle der aufjaulenden E-Gitarre. Für "Herrencrême, die seit Jahr und Tag zum festen Bestand des Theatersommers gehören, war es das gewohnte Heimspiel, das das Publikum mit stehendem Applaus quittierte.

(S.M.)
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